Die Nordreportage
Samstag, 17. August 2024, 12:45 bis
13:15 Uhr
Das Projekt SeaStore ist deutschlandweit einzigartig: die erste Anpflanzaktion von Seegras in der Ostsee. Denn Seegras ist nicht nur als biologischer Küstenschützer und für die Biodiversität des Meeres von Bedeutung, weil es vielen Wassertieren eine Heimat bietet. Seegras kann auch deutlich mehr CO2 speichern als eine vergleichbare Waldfläche. Es trägt damit entscheidend zum Kampf gegen den Klimawandel bei und ist daher schützenswert.
Die Seegraswiesen in der Ostsee sind über viele Jahrzehnte hinweg immer weniger geworden, vor allem aufgrund landwirtschaftlicher Düngemitteleinträge. Heute hat sich das Seegras zwar leicht erholt, das gibt Aufschluss über eine besser werdende Wasserqualität der Ostsee. Dennoch erwärmt sich nicht nur das Klima, sondern auch die Ostsee immer weiter. Und bei zu viel Hitze könnte das heimische Seegras aussterben.
Die Fähigkeit von Seegras
Im Projekt SeaStore erforschen Wissenschaftler vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel zusammen mit verschiedenen Fachbereichen die Fähigkeit von Seegras, der Meereserwärmung standzuhalten. Und sie versuchen, Seegras neu in der Ostsee anzupflanzen. Eine mühselige Arbeit, weil jede Pflanze einzeln von Tauchern am Meeresboden an ihren Platz gesetzt wird.
Zuvor haben die Forschenden schon seit vielen Jahren die bestehenden Seegraswiesen kartiert, und zwar mit einer Schleppkamera vom Schlauchboot aus. Außerdem halten sie Seegras unter Laborbedingungen in Wellentanks und setzen es regelmäßig Hitzewellen aus, denn sie wollen wissen, ob diese Pflanzen in den kommenden Jahren besser mit dem wärmer werdenden Ostseewasser zurechtkommen können.
- Autor/in
- Vèrena Püschel
- Produktionsleiter/in
- Karin Hauschildt
- Redaktion
- Sven Nielsen
- Leitung der Sendung
- Norbert Lorentzen