Stand: 25.09.2018 | 13:17 Uhr
1 | 6 Eine Woche lang haben die 7 Tage Autoren Henning Wirtz und Lisa Wolff die beiden tauben Studentinnen Antonia und Bella im Alltag begleitet. Hier buchstabieren sie "7 Tage" in Gebärdensprache.
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2 | 6 Antonia ist 24, studiert Psychologie an der Uni Hamburg und ist seit ihrer Geburt taub. "Ich werde oft gefragt, ob ich Musik vermisse", erzählt Antonia. "Aber wie kann ich Musik vermissen, wenn ich sie nicht kenne? Meine Identität ist ganz klar: ich als tauber Mensch. Das ist ein Teil von mir, mit dem ich groß geworden bin und mit dem ich kein Problem habe."
© NDR/Lisa Wolff/Henning Wirtz
3 | 6 Die 23-jährige Bella ist von Geburt an taub und wie Antonia mit Gebärdensprache aufgewachsen. "Ich bin in der Gehörlosenwelt zu Hause. In der Hörenden-Welt bin ich Gast, weil ich nicht hören kann. Aber ich kann zumindest kommunizieren. Auch wenn es mühsam ist."
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4 | 6 Antonia und Bella werden an der Uni von Gebärdensprach-Dolmetscherinnen begleitet. Alle 15 Minuten wechseln sich die Übersetzerinnen ab, weil Simultandolmetschen unglaublich anstrengend ist. Übrigens: Auch in Gebärdensprache kann man wissenschaftliche und hochkomplexe Inhalte vermitteln. Leider unterschätzen immer noch viele hörende Menschen die Sprache.
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5 | 6 Reporterin Lisa Wolff (rechts) wohnt für eine Woche in Antonias Gehörlosen-WG. Am Anfang fällt es ihr noch sehr schwer, selbst ganz einfache Gebärden zu verstehen. Weltweit gibt es über 200 verschiedene Gebärdensprachen, zusätzlich noch unzählige Dialekte. Erst 2002 wurde Gebärdensprache in Deutschland als vollwertige Sprache anerkannt.
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6 | 6 Für Reporterin Lisa Wolff war es eine riesige Umstellung, sich beim Dreh plötzlich auch ohne Stimme verständigen zu müssen. "Am Anfang war ich total verunsichert, habe nur vorbeifliegende Hände gesehen und überhaupt nichts verstanden. Unsere Wahrnehmung ist einfach ganz stark aufs Gehör ausgelegt. Aber irgendwann gewöhnt man sich daran, mit den Händen zu kommunizieren."
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