Betrunkener bricht in Gefängnis ein - und steht nun vor Gericht
Ein 33-Jähriger steht ab Dienstag in Lehrte vor Gericht, weil er in die JVA Sehnde eingebrochen ist. Er wollte dort seine Kumpels besuchen, war aber als Besucher nicht eingelassen worden weil er sturzbetrunken war.
Der Mann wollte im Dezember 2022 als Besucher in die JVA Sehnde (Region Hannover) eingelassen werden. Die Wachtmeister wiesen ihn allerdings ab, weil er sturzbetrunken war, wie der Direktor des Amtsgerichts Lehrte, Robert Glaß, dem NDR Niedersachsen sagte. Um trotzdem in die Haftanstalt zu gelangen, kletterte der Mann über einen Zaun. Bei dem Versuch, ihn vom Gelände zu entfernen, habe er sich den Polizeibeamten erheblich widersetzt. Am Amtsgericht Lehrte muss sich der 33-Jährige nun wegen der Vorwürfe Hausfriedensbruch und Widerstandshandlungen verantworten.
Mann sitzt in Ungehorsamshaft
Es ist nicht der erste Termin für eine Hauptverhandlung, sagte Amtsgerichts-Direktor Glaß. Schon im November 2023 sollte der Mann vor Gericht erscheinen. Er kam allerdings nicht. Nachdem ein Haftbefehl erlassen worden war, konnte der 33-Jährige festgenommen werden. Seitdem sitzt er in Ungehorsamshaft in der JVA Sehnde. Ob er dort mit seinen Bekannten, die er einst besuchen wollte, zusammen ist, ist dem Direktor des Amtsgerichts nicht bekannt.
Dem 33-Jährigen droht eine lange Haftstrafe
Weil der Mann damals mehr als drei Promille Alkohol im Blut hatte, müsse der Prozess zeigen, ob es sich bei der Tat um eine sogenannte Rauschtat handelte, sagte Glaß. Dementsprechend falle dann das Strafmaß aus. Das liegt zwischen einer Geldstrafe und bis zu drei Jahren Haft.
Einbruch ins Gefängnis: Kein Einzelfall
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Mann in eine JVA einbrechen wollte. Auf die Idee war ein 18-Jähriger bereits 2019 gekommen, weil seine Freundin im Frauengefängnis der JVA Vechta inhaftiert war. Sie wollte mit ihm Schluss machen und er wollte unbedingt noch mal mit ihr reden.
