13. Mai 1939: Der Hapag-Dampfer "St. Louis" macht am Schuppen 76 im Hamburger Hafen die Leinen los. An Bord des Schiffes sind 900 jüdische Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht vor den Nazis. Der Hamburger Kapitän Gustav Schröder soll sie nach Kuba bringen. Von dort soll es für die meisten der Passagiere in die USA weitergehen. Für die Menschen an Bord ist das die letzte Möglichkeit, der Verfolgung und dem Tod durch die Nationalsozialisten zu entkommen. Doch es kam anders als geplant. In Havanna darf niemand der Passagiere an Land, das Schiff bleibt auf Reede. Auch in Miami, der nächsten Station der Reise, will niemand die Flüchtlinge aus Deutschland.
Antwerpen: Sicherer Hafen für "St. Louis"
Die Irrfahrt der "St. Louis" sollte weitergehen, schließlich zurück nach Europa. Der Kapitän setzt auf Zeit, auf Verhandlungen und findet schließlich einen sicheren Hafen: Antwerpen. Von dort aus werden die Flüchtlinge auf England, Belgien, Frankreich und die Niederlande verteilt. Dank des couragierten Einsatzes des Hamburger Kapitäns Gustav Schröder haben mehr als zwei Drittel der Passagiere den Krieg und den Nationalsozialismus überlebt. Wir erzählen in diesem Hamburger Hafenkonzert über die Reise, die für die Menschen eine letzte Hoffnung ist. Und wir erzählen die Geschichte eines mutigen Hamburger Kapitäns.
Moderation: Kerstin von Stürmer und Jan Wulf