Stand: 23.01.2017 | 15:58 Uhr
1 | 23 Ein blonder Engel aus Hamburg? Nun ja, blond schon, aber als Engel ist Stefan Effenberg noch nie durchgegangen. 1986 wechselt der Sohn eines Maurers vom SC Victoria Hamburg zu Borussia Mönchengladbach und startet dort ein Jahr später seine Profilaufbahn. Der streitbare Mittelfeldstratege spielt von 1986 bis 1990 und noch einmal von 1994 bis 1998 für Gladbach.
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2 | 23 Im Sommer 1990 wechselt Effenberg zum großen FC Bayern München und wird ein Jahr später Nationalspieler. Durch sein großspuriges Auftreten abseits des Rasens avanciert der Hamburger schnell zum Buhmann der Bundesliga und wird allerorts gnadenlos ausgepfiffen.
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3 | 23 Wohl auch deshalb geben ihn die Bayern zwei Jahre später für 7,5 Millionen D-Mark an den AC Florenz ab, obwohl Effenberg sportlich nichts vorzuwerfen ist. "Es ist für beide Seiten die beste Lösung", sagt der Nationalspieler zu dem Wechsel nach Italien, wo er mit der Fiorentina sogar ein Jahr in der Zweiten Liga spielt. Einen Transfer zum Spitzenclub AC Mailand lässt Florenz nicht zu.
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4 | 23 Im Sommer 1994 nimmt Borussia Mönchengladbach viel Geld in die Hand, um den "verlorenen Sohn" überraschend in die Bundesliga zurückzuholen.
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5 | 23 Mit dem "Aggressiv-Leader" Effenberg zieht Gladbach prompt in den UEFA-Cup ein und holt 1995 den DFB-Pokal. Der erste große Triumph für den zuvor als "Star ohne Titel" verhöhnten Mittelfeldspieler.
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6 | 23 Ein gefundenes Fressen für die Boulevard-Presse: Mit einem aufgemalten Tigerkopf präsentiert sich Effenberg den Fotografen und hat sofort den Spitznamen "Tiger" weg. "Das schönste Image, das ich je hatte. Der Tiger, ein starkes und dominantes Lebewesen, das gefällt mir", sagt der exzentrische Fußball-Profi, der die Medien allzu gerne bedient ...
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7 | 23 ... auch gerne mit echten Tieren.
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8 | 23 Die Medien stürzen sich allerdings auch mit Lust auf die Eskapaden des Mittelfeldspielers. Wegen der "Stinkefinger-Affäre" muss Effenberg seine Zelte bei der WM 1994 in den USA vorzeitig abbrechen. Berti Vogts holt den Spielmacher 1998 noch einmal kurz zurück. Doch letztlich bleibt Effenbergs DFB-Karriere mit nur 35 Einsätzen eine unvollendete.
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9 | 23 In Gladbach verlängert Effenberg seinen Vertrag 1996 um vier Jahre. Nach eigenem Bekunden verdient der Borussen-Kapitän nun 5,5 Millionen DM pro Jahr. Ausgehandelt hat den Kontrakt Ehefrau Martina, die ihren Mann seit der WM 1994 managt und am Verhandlungstisch gefürchtet ist.
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10 | 23 Martina Effenberg verhandelt ebenfalls den erneuten Wechsel ihres Mannes zum FC Bayern München im Jahr 1998. Der Rekordmeister bezahlt rund acht Millionen DM an Gladbach und stattet Effenberg mit einem Dreijahresvertrag aus. Der zweite Anlauf an der Säbener Straße wird die erfolgreichste Zeit des Hamburgers in seiner Karriere. Drei Meistertitel und ein DFB-Pokalsieg holen die Münchner mit Kapitän Effenberg.
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11 | 23 Auf internationalem Niveau muss der unangefochtene Führungsspieler der Bayern 1999 allerdings eine bittere Niederlage hinnehmen, als Manchester United den Münchnern in einem denkwürdigen Champions-League-Finale den Pott in den letzten Sekunden noch aus den Händen reißt.
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12 | 23 Angestachelt von dem traumatischen Erlebnis legt Effenberg in der Spielzeit 2000/2001 seine wohl beste Saison hin und führt seine Bayern zum Champions-League-Sieg. Die Ehrung zum wertvollsten Spieler der "Königsklasse" unterstreicht die Bedeutung des Mittelfeldstrategen im Starensemble des Rekordmeisters.
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13 | 23 Trotz der großen Erfolge endet die zweite Periode in München mit Querelen. Im August 2002 unterschreibt Effenberg überraschend für ein Jahr beim VfL Wolfsburg, obwohl er nach eigener Aussage nicht mehr in der Bundesliga spielen wollte. Für die "Wölfe" ist es der bis dato größte Transfercoup der Vereinsgeschichte.
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14 | 23 In der Autostadt kann ein mittlerweile müde wirkender "Effe" nicht mehr an seine Leistungen im Bayern-Trikot anknüpfen und die hohe Erwartungshaltung erfüllen. Im April 2003 steigt der immer noch eigenwillige 34-Jährige nach nur 19 Einsätzen praktisch über Nacht aus seinem laufenden Vertrag aus. "Ausschlaggebend waren persönliche Probleme mit dem neuen Trainer Jürgen Röber", sagt der Profi. Der Coach hatte wiederholt Gewicht und Fitness seines prominentesten Spielers kritisiert.
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15 | 23 Bei seiner letzten Profistation ist Effenberg im Sommer 2003 da angekommen, wo ihn in seiner langen Laufbahn wohl so mancher Gegenspieler hingewünscht hatte - in der Wüste. Al Arabi aus dem Emirat Katar bezahlt dem einstigen Lehrling der Bundespost zwei Millionen Euro netto für ein Jahr.
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16 | 23 Nach dem Jahr in der Wüste ist allerdings endgültig Schluss. Im Juli 2005 gibt Effenberg im neuen Borussia-Park sein Abschiedsspiel.
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17 | 23 Auch nach dem Ende der Karriere ziert der Hamburger die Titelseiten der Boulevardblätter ...
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18 | 23 ... Thema: das turbulente Privatleben mit der zweiten Ehefrau Claudia.
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19 | 23 Dem Fußball bleibt Effenberg erhalten. Für den Bezahlsender "Sky" arbeitet er als Experte. Im März 2012 erwirbt er die Fußballlehrer-Lizenz.
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20 | 23 Am 13. Oktober 2015 steigt der Ex-Profi erstmals ins Trainergeschäft ein. Der 47-Jährige wird Coach des Zweitligisten SC Paderborn.
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21 | 23 Der erhoffte "Effe-Effekt" tritt zunächst ein. Paderborn gewinnt die ersten beiden Partien unter seinem neuen Coach. Im Anschluss folgt jedoch eine Durststrecke. Die Ostwestfalen überwintern auf Rang 16. Als es im Trainingslager an einem Mannschaftsabend zu einem Eklat um Stürmer Nick Proschwitz (r.) kommt, droht Effenberg seinen Job zu verlieren.
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22 | 23 Das Aus kommt an der Pader aber erst Anfang März 2016 - nach zwölf sieglosen Partien.
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23 | 23 Effenberg hat die missglückte Premiere als Cheftrainer abgehakt und steht bereit für die nächste Aufgabe. "Ich warte, führe Gespräche. Der Moment wird kommen. Auch ich habe eine zweite Chance verdient", sagte der 48-Jährige dem "kicker".
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