Musik aus unserem Land: Fräulein Frey und Luis Dannewitz zu Gast im Studio 2
Sie verbindet die Liebe zur Musik: Fräulein Frey aka Steffi Böhnke, Luis Dannewitz aus Wismar und Tonstudio-Chef Thomas Fink. Im Kunstkaten bei NDR 1 Radio MV erzählen sie unter anderem davon, warum Musik auch ein Wagnis ist.
"Ein Wagnis", so heißt die aktuelle CD von Fräulein Frey. Steffi Böhnke kommt aus der Nähe von Wismar, ein Hof nahe der Ostsee, kein Ort, an dem ein Leben für und mit der Musik selbstverständlich war, erzählt sie. Dennoch hat sich Steffi Böhnke entschieden, Musikerin zu sein - mit Haut und Haar. Mit Crowdfunding hat sie ihr aktuelles Album finanziert, eine Platte, auf der sich die Musikerin stilistisch bewusst nicht festlegen wollte, auf der Vielfalt Programm ist, wie sie im Kunstkaten erzählt. Ihre Fans jedenfalls haben an sie geglaubt: Mehr als 6.000 Euro sind über Crowdfunding zusammen gekommen. "Freyer hanseatischer Pop" so nennt sie ihre Musik, in der sie mal den Apfelbaumgarten ihrer Kindheit besingt, mal ihre Freunde zu Superhelden erklärt, mal aber auch einfach ihre Position zum Leben, zur Musik heraussingt. Und weil die Sendung aufgezeichnet wird in einem Tonstudio mit großem Aufnahmesaal steht natürlich eine Gitarre bereit und Fräulein Frey singt "Ein Wagnis" exklusiv für den Kunstkaten auf NDR1 Radio MV.
Thomas Fink und ein Studio in dem Musikerträume wahr werden
Ein Flügel, zwei Schlagzeuge, mehrere Orgeln, Wände, deren Position sich programmieren lässt und eine Regie, in der ein rund drei Meter langer Schrank bestückt ist mit Kompressoren, Vorverstärkern und allem anderen, was aus einfachen Aufnahmen fette Studioproduktionen macht: das ist das "Studio 2" in Schwerin. Chef Thomas Fink ist Tontechniker, Produzent, aber selbst auch Musiker und hat es vor gut fünf Jahren gewagt, sein eigenes Studio genau so zu bauen, wie er es sich erträumt hat. Da hatte er schon viele Jahre in anderen Studioräumen hinter sich, immer aber musste er dort Kompromisse machen. Nun passt alles. Und all seine Erfahrung, all seine Technik stellt er auch dem Kunstkaten zur Verfügung - die Sendung ist inklusive der beiden Songs, die Fräulein Frey und Luis Dannewitz singen, in einer Live-Situation im Studio aufgezeichnet worden. Warum Thomas Fink das Wagnis Tonstudio nicht bereut hat und warum er keine Angst davor hat, dass immer mehr Musik bei den Musikern zuhause aufgenommen wird, erzählt er in dieser Sendung.
Auf der Straße hat sich Luis Dannewitz freigespielt
Mit der Orgel seines Vaters hat für Luis Dannewitz aus Wismar alles angefangen. Zwei Manuale, ein paar Kippschalter für einfache Begleitrhythmen - so seltsam im Klang, dass es heute schon wieder charmant ist... Diese Orgel spielt der 22-Jährige heute immer mal bei TikTok oder Instagram - zur Freude seiner Fans und Follower. Überhaupt regiert bei Luis Dannewitz Musik auf Social Media: da spielt er Schlagzeug, Gitarre, Bass und Klavier und singt eine Coverversion von U2s Klassiker "With or without you", da probiert er eine Schlagerversion eines aktuellen Hiphop-Hits aus und erzählt die Geschichten zu seinen Songs. Auf mehr als 90 Auftritte schon kann er schon zurückschauen, auf der Straße aber hat er gelernt, die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen, hat aber auch die musikalischen Möglichkeiten, etwa eines Loop-Pedals, mit dem er sich selbst begleiten kann, auszureizen gelernt. Nun kommt sein erstes Album... Die Instrumente hat er selbst gespielt, für den letzten Schliff hat er einen Produzenten ins Boot geholt. "Fade in - Fade out" heißt die Platte, "Dream-Rock" der von ihm dazu kreierte Musikstil, warum erklärt er im Kunstkaten.
Außergewöhnliche Aufzeichnung außer Haus
Für diesen Kunstkaten haben sich Moderator Thomas Naedler und Musikredakteur Karsten Stotko bewusst entschieden, die Sendung nicht in einem Hörfunkstudio aufzuzeichnen. Einerseits, weil sie mit Fräulein Frey, mit Luis Dannewitz und Thomas Fink den Geburtstag des "Studio 2" feiern wollten, andererseits, weil so ein Tonstudio eine besondere Atmosphäre hat: hier haben unzählige Musiker ihre Kreativität ausgelebt, hier haben Menschen, für die Musik viel bedeutet, sich Träume erfüllt und oft hart um jeden Klang, jeden Ton gerungen. Dazu die Instrumente, das riesige Mischpult... das alles schwingt in den Gesprächen mit und die beiden Songs, die die Gäste mitgebracht haben, konnten wie live unter optimalen Bedingungen aufgenommen werden. Und natürlich: eine Produktion aus dem Archiv des Tonstudios gibt es auch zu hören in dieser Sendung.
Vier Mal im Jahr: Musik aus unserem Land
Im Kunstkaten stellt ein Team aus Musik- und Kulturredaktion regelmäßig Musik aus Mecklenburg-Vorpommern vor. Die ist die dritte Ausgabe unter dem Dach des Kunstkatens. Der Kunstkaten ist eine Sendereihe, die immer sonntags ausgestrahlt wird und in der eine Stunde lang Kulturthemen mit Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern vertieft werden, mal als Gespräch, mal in aufwändigen Produktionen, mal mit musikalischen Schwerpunkten, mal mit historischen oder gesellschaftspolitischen. Jede Sendung wird nach der Ausstrahlung bei NDR 1 Radio MV auch als Podcast ausgespielt, zu finden fast überall da, wo es Podcasts gibt unter dem Stichwort "Kunstkaten".