Ein Hecht im Müritzeum in Waren. © Müritzeum gGmbH Foto: Hans-Dieter Graf

Neue Maßnahmen sollen Boddenhechten rund um Rügen helfen

01.11.2024 | 12:10 Uhr | von Ramon Gerwien
3 Min | Verfügbar bis 01.11.2026

Es ist gerade mal zehn Tage her - da gab es ja neue Fangquoten für Ostseefische von der EU. Fischer dürfen Dorsche weiterhin nicht gezielt fangen - auch bei Heringen bleibt es bei niedrigen Fangquoten. Jetzt schränkt das Land aber auch den Fang von Hechten ein. Das Landesamt für Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft und Fischerei - kurz LALLF - führt von heute an zwei neue sogenannte Winterlager rund um Rügen ein. Diese Schongebiete gelten bis Ende Februar kommenden Jahres. Ramon Gerwien aus dem Ostseestudio, wo liegen diese neuen Gebiete genau?

Zum einen zwischen der östlichen Küste Rügens und der Insel Ummanz, also in der Udarser Wiek und dem Koselower See.
Zum anderen nördlicher in der Neuendorfer Wiek. In beiden Gebieten dürfen die Boddenfischer gar keine Hechte mehr fangen.
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Und wie sieht es bei den Anglern aus - (dürfen die dort noch auf Hecht gehen?)
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Naja, in der Udarser Wiek durften sie das schon vorher nicht. Das ist ja ein Nationalpark. Neu ist aber, dass Angler in der Neuendorfer Wiek keine Köder und auch nur bestimmte Haken verwenden dürfen. Der He cht als Raubfisch wird da kaum noch beißen. Außerdem gelte ab sofort eine Tagesfangbegrenzung, sagt Thomas Richter vom LALLF.

"Die Arbeitsgruppe hat dort eben eine Reduzierung auf einen Hecht pro Tag pro Angler vorgeschlagen, um eben die Entnahme in diesen Winterlagerbereichen dann eben auch zu minimieren."

Bisher durften Angler drei Hechte pro Tag fangen.
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Wie begründet die Fischereibehörde denn diese Einschränkungen?
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Vor allem mit den Ergebnissen des Boddenhechts-Projektes. Dabei kam heraus, dass sich der Bestand von Boddenhechten seit den 90ern halbiert hat. Um dem Hecht zu helfen, hat die Gruppe 34 Maßnahmen erarbeitet. Dazu zählen auch die neuen Winterlager und die Fangbegrenzung. Eine dritte Maßnahme: das LALLF will künftig Drohnen einsetzen, um die recht großen Gebiete zu kontrollieren. Und dise Maßnahmen des Boddenhechtprojektes haben neben dem LALLF in den vergangenen vier Jahren auch Wissenschaftler, der Tourismus, Naturschutz und eben auch der Landesanglerverband und Berufsfischer erarbeitet.
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Oft nennen Fischer und Angler aber auch Robben als Problem, weil die ja auch Hechte fressen. Gibt es in dem Zusammenhang auch Maßnahmen?

Keine die dazu führen, dass es weniger Robben geben wird. Also Robben gezielt zu vertreiben oder zu jagen, darauf konnte sich die Arbeitsgruppe nicht einigen. Da heißt: Fischer werden mit den Robben leben müssen. Wenn die Tiere aber die Netze zerstören, könnten die Fischer entschädigt werden. Diese und alle anderen Maßnahmen sollen Teil einer neuen Küstenfischereiordnung werden. Mit der ist aber frühestens Anfang 2026 zu rechnen.

So weit zu die neuen Fangeschränkungen für den Hecht rund um Rügen. Weitere Informationen zum Thema Boddenhecht gibt es bei uns auf ndr.de/mv.

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