Dirigent Cristian Măcelaru im Porträt © Sorin Popa Foto: Sorin Popa

Brahms: Ein Deutsches Requiem in der Kölner Philharmonie

Gastspiel beim WDR Sinfonieorchester in Köln: Das NDR Vokalensemble singt unter Leitung von Cristian Măcelaru in Brahms' Requiem. Die Solopartien interpretieren Christiane Karg und Andrè Schuen.

Fr, 01.03.2024 | 20 Uhr
Sa, 02.03.2024 | 20 Uhr
Köln, Kölner Philharmonie (Bischofsgartenstraße 1)

Cristian Măcelaru Dirigent
Christiane Karg Sopran
Andrè Schuen Bariton
NDR Vokalensemble
WDR Rundfunkchor
WDR Sinfonieorchester

ARNOLD SCHÖNBERG
Kammersinfonie Nr. 2 es-Moll op. 38
JOHANNES BRAHMS
Ein deutsches Requiem für Soli, Chor und Orchester op. 45

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"Könnte ich es hören…!"

Porträt der Sopranistin Christiane Karg © Gisela Schenker Foto: Gisela Schenker
Sopranistin Christiane Karg interpretiert in Köln Brahms' Requiem.

"Ich bin ganz und gar erfüllt von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes", schrieb Clara Schumann an Johannes Brahms nach Durchsicht der Noten, "ach, könnte ich es hören, was gäb ich wohl darum". Die Besucher der Kölner Philharmonie haben dazu nun Möglichkeit, Cristian Măcelaru hat Brahms Requiem mit seinem WDR Sinfonieorchester auf den Spielplan gestellt. Als Solisten treten zwei weltweit gefragte Sänger auf, die deutsche Sopranistin Christiane Karg und ihr italienischer Kollege, Bariton Andrè Schuen.

Menschen Requiem

Vor allem aber ist Brahms Requiem ein grandioses Chorwerk. Und so vereinen sich mit dem WDR Rundfunkchor und dem NDR Vokalensemble zwei musikalische Partner, die in der Vergangenheit schon häufig gemeinsame Großprojekte realisiert haben. Brahms selbst hätte sein "Deutsches Requiem" gerne "Menschen Requiem" genannt, nicht (nur) wegen der üppigen Chorszenen, sondern weil der Komponist - ganz im Kontext seiner Zeit - auf jeden liturgischen Bezug verzichtete. Er stellte stattdessen den Menschen selbst und sein Erleben in den Mittelpunkt und wählte als Textgrundlage Bibelstellen, die bei Verlust und schwerem Leid Trost schenken.

Sehnsucht nach dem älteren Stil

Dass aus Verzweiflung ein Neuanfang erwachsen kann, formulierte auch Arnold Schönberg in einem Programmtext zu seiner Kammersinfonie Nr. 2. Mehr als drei Jahrzehnte seines Lebens begleitete ihn die Komposition, er nahm sie immer mal wieder zur Hand. Bis zu ihrer Fertigstellung hatte Schönberg zwar bereits die Zwölftontechnik entwickelt, mit der sein Name heutzutage vor allem in Verbindung gebracht wird, doch die Kammersinfonie Nr. 2 blieb davon unberührt. Schönberg begründete es mit den Worten: "Eine Sehnsucht zu dem älteren Stil zurückzukehren, war immer mächtig in mir; und von Zeit zu Zeit musste ich diesem Drang nachgeben. Also schreibe ich manchmal tonale Musik."

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