Internationale Händel-Festspiele Göttingen: "Solomon"
Händels "Solomon" in Göttingen: Am 16. Mai musizieren das FestspielOrchester Göttingen und das NDR Vokalensemble gemeinsam unter Leitung des Barockspezialisten George Petrou.
Händels "Solomon": Machtvolle Doppelchöre
Schon bevor Georg Friedrich Händel sein Oratorium "Solomon" begann, wusste er anscheinend, dass ihm bei der Uraufführung mehr Musiker als gewöhnlich zur Verfügung stehen würden. Und so nahm sich Händel bei seiner Komposition jede Freiheit, er schrieb für eine große Bläserbesetzung, zusätzliche Streicher und machtvolle Doppelchöre.
Das Leben König Salomos
Das Sujet ist für sagenhaften (Klang-)Reichtum wie gemacht: Händel stellt den biblischen König Salomo ins Zentrum des Geschehens und damit die wichtigsten Etappen im Leben des weisen Herrschers: Gleich den ersten Akt eröffnen grandiose Freudenchöre zum Tempelbau in Jerusalem. Voller Dramatik folgt der zweite Akt, in dem König Salomon zwischen zwei Frauen entscheiden muss, die um ein Kind streiten. In einer anrührenden Arie verrät der Komponist die entsagungsvolle Liebe der echten Mutter. Und zum Finale erscheint niemand Geringeres als die Königin von Saba, um mit König Salomo über die Macht der Musik zu philosophieren.
Wie ein Friedensgebet
Das Treffen des jüdischen Herrschers und der arabischen Fürstin erscheint nicht nur heutzutage wie ein Friedensgebet. Eine mögliche Lesweise ist, dass Händel sein Oratorium über den weisen König Salomo insgeheim an König Georg II. adressierte. Großbritannien hatte sich in jenen Jahren in zahlreichen Kriegen aufgerieben, und nicht wenige der Untertanen wünschten sich ein beschauliches Leben zurück. Mit der Interpretation der Werke Händels ist das FestspielOrchester Göttingen mehr als vertraut: Seit 2006 versammeln sich alljährlich Musikerinnen und Musiker aus aller Welt, um den renommierten Festival-Klangkörper der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen zu bilden.