Ein Schatz unter Händels Oratorien
Händels 1749 uraufgeführtes Oratorium "Susanna" gehört zu den Raritäten im Konzertsaal, dabei besticht es durch eine souveräne Beherrschung aller gängigen Schreibweisen: Der feierlich-pathetische, aber auch tänzerische französische Stil, die polyphonen Künste der deutschen Tradition, die konzertanten Aspekte der italienischen Musik sowie die englische Chortradition der Anthems Purcell‘scher Prägung sind hier zu einer ganz eigenen europäischen Synthese verschmolzen.
Beliebtes biblisches Motiv
In der Kunstgeschichte ist die standhafte Susanna, die nichts ahnend von zwei Lustgreisen beim Baden beobachtet wird, stets eines der beliebtesten biblischen Motive gewesen. Nicht nur ihr Bad, sondern auch der Auftritt vor den Richtern, die die vermeintliche Ehebrecherin zum Tode verurteilen, inspirierte Maler wie Rembrandt, Giorgione, Artemisia Gentileschi, Lovis Corinth und viele mehr.
Pikant statt patriotisch
Nachdem Händel sich einige Jahre patriotischen Werken wie "Joshua" und "Judas Maccabäus" gewidmet hatte, wählte er für die Theatersaison 1749 die Geschichte der Susanna als Sujet. Das Werk, das auf der pikanten Erzählung aus dem Buch Daniel beruht, trägt denn auch mitunter beinahe komödienhafte Züge und nähert sich der damals populären englischen Ballad Opera an. Doch Susannas Tugend wird selbstverständlich in monumentalen Chören gepriesen.
Gefeierte Göttinger Produktion
Der vorliegende Live-Mitschnitt geht zurück auf eine Produktion der Händel-Festspiele Göttingen 2016, die bei ihren Aufführungen in Göttingen, Berlin und Breslau von Kritikern wie Publikum gleichermaßen gefeiert wurde.
Laurence Cummings, künstlerischer Leiter der Festspiele, steht am Pult seines Orchesters, des FestspielOrchesters Göttingen, unterstützt von einer Riege ausgezeichneter Sängerinnen und Sänger sowie den bewährten Kräften des NDR Chors.
Susanna
- Zusatzinfo:
- Label:
- Accent (ACC 24606)
- Veröffentlichungsdatum:
- 2. September 2016