Johannes Brahms: Quartette
Johannes Brahms hat sechs Zyklen von Vokalquartetten mit Klavierbegleitung geschrieben. Zwei davon haben Mitglieder des NDR Chores nun in der ursprünglich gedachten Besetzung umgesetzt: Eine Auswahl aus den populären "Zigeunerlieder" und die weniger bekannten "Vier Quartette".
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Damit wird aus der Not eine Tugend gemacht: Die Corona-Auflagen gestatten im Moment allenfalls die Arbeit mit Quartetten. Der NDR Chor hat dies zum Anlass genommen, Literatur, die man sonst für größere Besetzungen kennt, wieder so aufzuführen, wie Brahms sie gedacht hatte: als Quartette. Brahms selbst schimpfte zu Lebzeiten über die "Unsitte, alles mit mehr oder weniger Ungeschmack möglichst anders zu musizieren, als der Komponist es schrieb".
Exotisches Gegenstück zu den Liebeslieder-Walzern
In der richtigen Reihenfolge sind die "Zigeunerlieder" eine Art fortlaufende Lovestory und in Brahms' Schaffen das exotische Gegenstück zu den Liebeslieder-Walzern oder das vokale Pendant zu den Ungarischen Tänzen. Die "Zigeunerlieder" gehen zurück auf ungarische Volkslieder, die Brahms über das Kindermädchen einer befreundeten Familie kennen gelernt hatte.
Musikalische Umsetzung romantischer Dichtung
In den "Vier Quartetten" hat Brahms vier Gedichte von Goethe, Daumer, Allmers und Hebbel umgesetzt. Romantische Nächte, melancholische Reflexionen und heimliche Liebesabenteuer finden darin ihren musikalischen Ausdruck.