Sejune Kim
1. Solo-Bratscher
Bei der NDR Radiophilharmonie seit 2020
Biografie
Der junge Solo-Bratscher der NDR Radiophilharmonie, Sejune Kim, wurde in Seoul geboren. Im Alter von sechs Jahren begann seine musikalische Ausbildung auf der Geige. Sein Bachelorstudium im Fach Violine absolvierte er in seiner Heimatstadt an der Korea National University of Arts.
Ein Koreaner in Berlin
Zum Masterstudium im Fach Viola kam er nach Deutschland und studierte zunächst bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin und wechselte anschließend zu Hartmut Rohde an die Universität der Künste Berlin. Derzeit setzt er sein Studium bei Volker Jacobsen an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover fort. Wesentliche Impulse erhielt Sejune Kim auch durch seine musikalische Zusammenarbeit beispielsweise mit Natalia Gutman, Kolja Blacher, Antoine Tamestit, Mischa Maisky und Nobuko Imai.
Auszeichnungen mit internationalen Preisen
Er ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, etwa beim Internationalen Max-Rostal-Wettbewerb, beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen und beim Internationalen Viola-Wettbewerb in Tokio sowie beim Jan Rakowski Viola-Wettbewerb in Polen und beim Hindemith Wettbewerb der Viola-Stiftung Walter Witte. 2015 gewann er zudem den 23. Wettbewerb des Instrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben im Fach Viola.
Engagierter Kammermusiker und Solist
Sejune Kim wird von seinen Orchesterkolleg*innen auch als Kammermusikpartner sehr geschätzt: Regelmäßig konzertiert er in den Kammermusik-Reihen der NDR Radiophilharmonie. Er ist Mitbegründer des 2014 ins Leben gerufenen Abel Quartetts, das mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde, unter anderem beim Internationalen Joseph Haydn Kammermusik Wettbewerb in Wien, beim Concours International de Musique de Chambre in Lyon und beim Concours de Genève. Auch als Solist ist Sejune Kim international tätig und trat zum Beispiel mit dem Konzerthausorchester Berlin sowie mit namhaften Orchestern in Korea und Japan auf.
Was war Ihr erstes prägendes Musikerlebnis?
Als ich sieben Jahre alt war, haben meine Eltern mich zu einem Orchesterkonzert mitgenommen. Ein Geiger spielte die "Carmen-Fantasie" von Pablo de Sarasate. Ich kann mich leider nicht mehr an den Name des Geigers erinnern, aber es war wunderschön und ich war total begeistert. Ich denke immer an dieses Konzert, wenn ich Sarasates "Carmen-Fantasie" höre.
Welches ist Ihr Lieblingsstück im Bereich der "klassischen" Musik?
Für mich ist Robert Schumann der romantischste Mensch und Komponist. Seine Geschichte mit Clara Schumann und Johannes Brahms begeistert und inspiriert mich immer, wenn ich seine Musik spiele. Alle Emotionen finden sich in dieser Musik wieder.
Wenn Sie nicht Bratsche spielen würden, welches Instrument würden Sie am liebsten spielen können?
Klarinette oder Posaune. Die Instrumente der mittleren Stimmlage interessieren mich am meisten. Ich liebe den Klang der Klarinette, weil es ein sehr reiner Klang ist und kaum vibriert.