Patricio Velásquez Cárdenas
1. Violine
Bei der NDR Radiophilharmonie seit 2024
Biografie
Patricio Velásquez Cárdenas wurde in Puerto Montt (Chile) geboren. Seinen ersten Geigenunterricht erhielt er mit sieben Jahren in seiner Heimatstadt bei David Ojeda an der Escuela de Cultura Difusión y Artística. Als 13-Jähriger kam er 2008 nach Santiago und studierte am Instituto de Música der Universidad Católica de Chile bei Rubén Sierra.
Frühe Erfahrungen im Orchester und als Solist in seiner Heimat Chile
Orchestererfahrungen sammelte er schon in sehr jungen Jahren als Geiger in verschiedenen südchilenischen Orchestern sowie später in Orchestern in Santiago. Auch als Solist trat er schon früh mit verschiedenen Orchestern in Chile auf, darunter das Orquesta de Cámara del Teatro Municipal de Santiago, das Orquesta de Cámara de la Universidad Católica de Chile, das Orquesta Sinfónica de Chile und das Orquesta de Cámara de Chile.
Auftritte bei internationalen Festivals
Patricio Velásquez Cárdenas nahm an verschiedenen internationalen Musikfestivals teil und spielte u. a. bei Musica Mundi in Belgien, beim Schleswig-Holstein Festival Orchestra und beim Orquesta de las Américas, mit dem er auf Tournee durch Südamerika ging und in den wichtigsten Konzertsälen von Chile, Argentinien und Brasilien auftrat.
Studium in Berlin - Preise und Meisterkurse
Im Jahr 2017 führte ihn sein musikalischer Weg dann nach Berlin. Dort studierte er bei Ulf Wallin an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" und schloss sein Bachelor- und Masterstudium ab. 2022 gewann er den 1. Preis beim 47. Internationalen Musikwettbewerb Dr. Luis Sigall in Viña Del Mar (Chile). Zudem erhielt er bei diesem Wettbewerb auch den Publikumspreis und den Preis für den bestplatzierten Chilenen. Patricio Velásquez Cárdenas war Mitglied des Viatores-Quartetts, mit dem er 2024 den 1. Preis beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerb an der Universität der Künste Berlin gewann. Er hat an verschiedenen Meisterklassen bei renommierten Geigern teilgenommen, z. B. bei Maxim Vengerov, Eberhard Feltz, Marc Danel, Leonid Kerbel, Mayumi Seiler und Kurt Nikkanen.
Geiger im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin
Von 2021 bis 2023 war Patricio Velásquez Cárdenas Mitglied der Ferenc-Fricsay-Akademie des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Anschließend erhielt er dort einen Zeitvertrag und spielte in der Saison 2023/24 in der Gruppe der 1. Violinen des Orchesters.
Was war ihr erstes prägendes Musikerlebnis?
Mein Vater ist Musiklehrer und wir hatten zu Hause verschiedene Arten von Instrumenten. Eines Tages brachte er eine Geige mit. Ich war sehr neugierig, also beschloss ich, es zu versuchen und darauf zu spielen. Ich begann mit dem Geigenunterricht an der Musikschule in meiner Stadt, und gleichzeitig lernte ich durch meinen Vater traditionelle chilenische Musik sowie andere Musikrichtungen kennen und schätzen.
Welches ist Ihr Lieblingstück im Bereich der "klassichen" Musik?
Es fällt mir sehr schwer zu sagen, welches mein Lieblingsmusikstück ist. Es gibt eine ungeheure Vielfalt im musikalischen Repertoire - so viel wirklich wunderbare Musik. Heute kann ich sagen, dass ein Stück, das mich besonders begeistert, "La Mer" von Claude Debussy ist. Das liegt an den unglaublichen Fähigkeiten Debussys hinsichtlich der Instrumentierung - an den Farben, die er durch seine impressionistische Schreibweise erzeugt. Und vor allem an der so gut gelungenen musikalischen Darstellung dessen, was das Meer ist. Ich stamme aus einer Stadt, die am Meer liegt, was mich sofort mit diesem Meisterwerk des sinfonischen Repertoires verbunden hat.
Wenn Sie nicht Violine spielen würden, welches Instrument würden Sie am liebsten spielen können?
Wenn nicht Geige, dann würde ich gerne Cello oder Klarinette spielen. Beide Instrumente haben einen sehr großen Tonumfang, der sie im Ausdruck flexibel macht. Außerdem finde ich, dass beide Instrumente einen zarten Klang haben.