NDR Radiophilharmonie erhält den Opus Klassik
Wir freuen uns sehr, dass die NDR Radiophilharmonie gleich zweimal den Opus Klassik gewonnen hat - einmal direkt, einmal darf sich das Orchester mitfreuen.
Der erste Opus Klassik wird dem Orchester für seine Aufnahme der Sinfonien Nr. 1 und 2 von Emilie Mayer in der Kategorie "Sinfonische Einspielungen 18. und 19. Jahrhundert" verliehen. Die NDR Radiophilharmonie hat unter der Leitung von Leo McFall beide Werke für die Serie "Komponistinnen auf cpo" des Klassiklabels classic production osnabrück eingespielt. Völlig unerwartet kamen die guten Nachrichten für den Leiter der NDR Radiophilharmonie nicht:
Bei Emilie Mayer könnte man darauf gekommen sein, weil es ein totales Randrepertoire war, eine wirkliche Entdeckung, aber schon bei Spotify sehr gut downgeloaded, genutzt und gehört wurde. So gesehen war da schon ein bisschen was in der Luft, aber überrascht waren wir trotzdem. Matthias Ilkenhans, Orchester-Manager der NDR Radiophilharmonie
Weiterer Preis geht an Violinist Niklas Liepe
Doch damit nicht genug: Einen weiteren Opus Klassik gewinnt der Violinist Niklas Liepe für das Video zu dem Titel GoldBergHain (Quodlibet on "Kraut und Rüben haben mich vertrieben"). Die Audioaufnahme dazu entstammt dem gemeinsamen Album "#GoldbergReflections", das Niklas Liepe mit der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Jamie Phillips für Sony Classical eingespielt hat.
Niklas Liepe - Fan von Neuinterpretationen
Der Hamburger Geiger ist ebenfalls längst kein Unbekannter mehr. 2019 veröffentlichte er sein "Paganini-Projekt" mit rund 20 Neudeutungen der virtuosen Capricen. Ein Jahr später folgten die "#GoldbergReflections", in denen Liepe zusammen mit der NDR Radiophilharmonie Bachs berühmten Variationszyklus in einem neuen Gewand vorstellt. Und das wäre ebenfalls ein heißer Kandidat für einen Opus Klassik gewesen:
Wie ich gehört habe, sind wir mit der CD in diversen Kategorien knapp am Gewinn vorbei geschrammt. Aber das finde ich auch eine schöne Bestätigung, weil das auch eine sehr intelligente Art von Crossover ist, der wir uns tatsächlich auch verschrieben haben. Es ist eine CD, die doch auch ein bisschen für das steht, was wir wollen. Matthias Ilkenhans, Orchester-Manager der NDR Radiophilharmonie
Klassik im Alltag - ein erster Schritt
Das, was Niklas Liepe will, ist "klassische Musik im sozialen Mainstream unseres Alltags zu verankern. Deshalb auch die Form des Musikvideos zu dem Einzeltitel "GoldBergHain": "Ich freue mich sehr, dass gerade so ein Musikvideo, was noch ein bisschen unterschätzt wird in der Klassik, einen Preis bekommt", so Liepe. "Ich freue mich da sehr drüber und bin auch wahnsinnig stolz, dass das ausgezeichnet wurde."
Die Botschaft: "Klassik kann auch Spaß machen"
Die Variation "GoldBergHain" über Bachs humoristisches Quodlibet "Kraut und Rüben, die haben mich vertrieben" hat Stephan Koncz beigesteuert, im Hauptberuf Cellist bei den Berliner Philharmonikern, und er spielt mit dem Titel natürlich auf den berühmten Techno-Club an. Aber das dreiminütige Musikvideo ist auf einer Alpaka-Farm in der Nähe von Hamburg angesiedelt; da streift Niklas Liepe im strahlenden Sonnenlicht mit seiner Geige lässig zwischen den ziemlich putzigen Tieren umher, und am Ende führt er sogar ein Alpaka an der Leine über eine große Wiese gen Horizont.
Die Botschaft ist, dass auch klassische Musik vermittelbar ist und nicht so ernst sein muss, wie sie manchmal ist. Es soll einfach ein bisschen gute Laune geben und sagen: Klassik kann auch Spaß machen. Niklas Liepe, Violinist
Und wenn man dafür auch noch Preise gewinnt und diese Freude endlich wieder in Konzerten mit dem Publikum teilen kann, dann natürlich umso mehr!