Spurensuche 2: Jörg Widmann
Zu den neuesten Werken aus Jörg Widmanns Feder zählt der "Danse macabre", ein 2022 uraufgeführtes Orchesterstück von etwa 15 Minuten Länge, das der Komponist in diesem Konzert selbst dirigiert hat.
Es kommt nicht so oft vor, dass der Komponist oder die Komponistin eines Musikstücks, das wir im Konzert hören, nicht nur noch am Leben, sondern sogar anwesend ist. Und in diesem Fall noch besser: Der Komponist war zugleich der Dirigent!
Jörg Widmann: ein musikalisches Allround-Talent
Er komponiert, er spielt Klarinette und er arbeitet als Dirigent - und bei all dem ist Jörg Widmann außerdem auch überaus erfolgreich. Bei der NDR Radiophilharmonie hat er seit dieser Saison den Titel "Erster Gastdirigent" inne. Wie es dazu kam, erzählt Jörg Widmann mit folgenden Worten: "Als ich zu Beginn des vergangenen Jahres das Orchester in zwei Konzerten dirigierte, passierte etwas […]: Wir verliebten uns schlichtweg ineinander. Dem Wunsch des Orchesters, in den nächsten Jahren noch intensiver zusammenzuarbeiten, bin ich deshalb mehr als gerne nachgekommen und trete nun meine neue Funktion als Erster Gastdirigent an."
Tanz mit dem Tod
In diesem Konzert stellte Jörg Widmann seinen "Danse macabre" vor. 2022 komponierte er diesen letzten Tanz, den der Tod mit uns tanzt, und der wild und schön, grässlich und final sein soll. "Mein bisher wichtigstes, intensivstes und vorwärtsdrängendstes Orchesterstück", sagte er selbst über sein Werk, das eine gute Viertelstunde dauert. Um den Eindruck vom Komponisten Widmann zu erweitern, wurde das Werk mit seinen Etüden für Violine solo kombiniert - gespielt von seiner Schwester, der Geigerin Carolin Widmann.
Unterrichtsmaterial
Das Unterrichtsmaterial, das wir für Sie vorbereitet haben, können Sie hier herunterladen. (Überarbeitung vom 22. Mai 2024)