Smetanas "Moldau" mit Ariane Matiakh
Ein Fluss und ein Mensch, die Moldau und Don Quixote - beide ließ die NDR Radiophilharmonie im 2. Klassik Extra erklingen.
Ein Fluss und ein Mensch haben normalerweise nicht viel gemeinsam. Die Moldau und Don Quixote aber schon: Beide sind Nationalheiligtümer in ihrem Land, beiden wurde ein berühmtes musikalisches Denkmal gesetzt. Und genau diese zwei Werke waren Thema der Januar-Ausgabe von Klassik Extra: Moderiert wurden die Konzerte von Friederike Westerhaus. Am Pult der NDR Radiophilharmonie stand erstmals die französische Dirigentin Ariane Matiakh.
Durch Musik weltberühmt: die Moldau
Mit ihrer Länge von 430 km ist die Moldau zwar kein allzu großer Fluss, aber der wichtigste Tschechiens und spätestens seit Bedřich Smetanas gleichnamiger Tondichtung von 1874 ein nationales Symbol. Bei Smetana bildet sie den zweiten von sechs Teilen seines Orchesterzyklus' "Mein Vaterland". Dieser fängt die Geschichte, Kultur und das Selbstverständnis der damals noch zu Österreich-Ungarn gehörenden Region ein. Weshalb "Die Moldau" auch mehr ist als nur Naturmalerei, nämlich volkstümliches Panorama, poetische Reflexion und hoffnungsvoller Blick in die Zukunft.
Strauss‘ Don Quixote-Vertonung - ein Klangabenteuer
Während die Moldau immer ein urtschechisches Sujet blieb, wurde "Don Quixote", der berühmteste Roman Spaniens, weltweit adaptiert. In Deutschland vor allem im 19. Jahrhundert. Und so war es kein Wunder, dass sich ein Komponist wie Richard Strauss dem Stoff annahm. In seiner Tondichtung von 1897 setzte er einige Episoden aus dem Erfolgsbuch von Miguel Cervantes auf unnachahmliche Weise um: Duelle und Liebesabenteuer, Irrfahrten und Fantasieflüge und natürlich Don Quixotes Kampf gegen Windmühlen. Ein Hörgenuss!
Spannendes Debüt der französischen Dirigentin Ariane Matiakh
Geleitet wurde die NDR Radiophilharmonie erstmals von der französischen Dirigentin Ariane Matiakh. Sie schlug zunächst eine Karriere als Sängerin und Pianistin ein, bevor sie sich endgültig für das Dirigieren entschied. Und das höchst erfolgreich: mit Auftritten an den Opernhäusern von London, Berlin, Oslo und Hamburg, einer Grammy-Nominierung sowie Auszeichnungen durch den französischen Staat. Seit 2022 ist Matiakh Chefdirigentin der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.