Im Radio: NDR Radiophilharmonie mit Mozarts "Prager"
In der Sendung "Starke Stücke" auf NDR Kultur am 18. März 2021, um 13 Uhr spielte die NDR Radiophilharmonie zwei Meisterwerke Mozarts: die Sinfonie Nr. 38 "Prager" und die Sinfonie Nr. 39.
Was macht ein musikalisches Meisterwerk aus? Welche Herausforderungen stellt es an die Interpretinnen und Interpreten? Diesen Fragen geht die Reihe "Starke Stücke" auf NDR Kultur nach. In der Sendung am Donnerstag, 18. März, spielte die NDR Radiophilharmonie unter Chefdirigent Manze live aus dem Großen Sendesaal Hannover.
Mozart-Fieber in Prag
In keiner anderen Mozart-Sinfonie liegen Dramatik, Heiterkeit und tiefe Abgründe so dicht beieinander wie in der 1787 in Prag uraufgeführten Sinfonie Nr. 38. Diese ist inmitten der Arbeit an Mozarts Opern "Don Giovanni" und "Le nozze di Figaro" entstanden. Das hört man der "Prager" auch an: in der düsteren Adagio-Einleitung à la "Don Giovanni" oder im finalen Presto mit der Reminiszenz an das "Figaro"-Duettino "Aprite presto aprite". Nicht nur die Premieren der beiden Opern im Nationaltheater Prag wurden bejubelt. Auch von der Sinfonie Nr. 38 war das Publikum hellauf begeistert. Die Prager liebten eben Mozart und Mozart die Prager, die seine Melodien sogar auf den Straßen pfiffen.
Brillantes sinfonisches Finale
Im heimischen Wien komponierte Mozart im Jahr darauf seine Sinfonie Nr. 39. Diese bildet zusammen mit der Sinfonie g-Moll Nr. 40 und der Sinfonie C-Dur Nr. 41 "Jupiter" die berühmte Trias, mit der er 1788 sein gesamtes sinfonisches Schaffen abschloss. Jedes dieser Werke weist musikalisch in die Zukunft und trägt ganz individuelle Charakterzüge - in der Es-Dur-Sinfonie Nr. 39 sind sie besonders fröhlicher und temperamentvoller Art.