Mit Kit Armstrong zu Gast in Braunschweig
Fokus auf Osteuropa: Neben Tanzzyklen von Kodály und Dvořák stand Rachmaninows Paganini-Rhapsodie auf dem Programm.
Um das Thema Tanz drehte sich alles beim Gastspiel der NDR Radiophilharmonie im Staatstheater Braunschweig. Dabei lag der Fokus auf Osteuropa: Neben Tanzzyklen von Zoltán Kodály und Antonín Dvořák stand Sergej Rachmaninows Paganini-Rhapsodie auf dem Programm, die einem berühmten Ballett als Bühnenmusik diente. Am Klavier war "Alleskönner" Kit Armstrong zu erleben, die Gesamtleitung lag in Händen von Michael Francis.
Allroundgenie: der Pianist Kit Armstrong
Er sei "die größte musikalische Begabung, die er je erlebt habe" - das sagte Alfred Brendel über seinen Schüler, den 1992 geborenen Kit Armstrong. Tatsächlich machte der Kalifornier nicht nur als pianistisches Wunderkind von sich reden, sondern auch als Mathematiker, Physiker und Komponist. Armstrongs Repertoire reicht von den englischen Virginalisten bis György Ligeti. Neben Klavier spielt er Orgel, und hat bereits in jungen Jahren jede Menge Auszeichnungen erhalten.
Der britische Dirigent Michael Francis lädt zu osteuropäischen Tänzen ein
In Braunschweig traf Armstrong auf den britischen Dirigenten Michael Francis. Francis, der als charismatischer und energiegeladener Musikvermittler gilt, begann als Kontrabassist im London Symphony Orchestra, wechselte aber bald ans Dirigentenpult, gefördert von Persönlichkeiten wie Colin Davis und Valery Gergiev. Seit 2019 ist er Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. In dieser Funktion präsentierte er schon 2021 ein Programm mit tänzerischer Musik aus Osteuropa: hier Kodálys "Tänze aus Galanta", die auf traditionellem ungarischem Liedgut fußen, dort Dvořáks Slawische Tänze op. 72, eine Folge von acht Einzelwerken mit folkloristischem Charakter, aber ohne direkte Zitate.
Ein Teufelsstück: Rachmaninows Paganini-Rhapsodie
Auch in Rachmaninows Klavier-Rhapsodie, einem Variationszyklus über Paganinis berühmte a-Moll-Caprice, blitzen immer wieder Tanzrhythmen auf. Dies brachte den Choreographen Michail Fokin dazu, eine Balletthandlung rund um die Rhapsodie zu stricken: die Geschichte eines Wundergeigers, der seine Seele dem Teufel verschreibt.