Kammermusik-Matinee 5: Passion
Kleine Ensembles, ganz individuell: Die von den Orchester-Musiker:innen zusammengestellten Programme bieten Schmuckstücke der Kammermusik sowie Neuentdeckungen, Raritäten und besondere Arrangements.
Eine besondere Kammermusik-Matinee in der Passionszeit, mit Textlesung und Passionsmusik auf der Konzertbühne im Kleinen Sendesaal - das war passend, denn Joseph Haydns "Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuze" haben sich schon immer an der Schnittstelle zwischen geistlicher und weltlicher Sphäre bewegt.
Komponiert zu Karfreitag
Die kompositorische Herausforderung des Werks bestand darin, Jesu letzte Äußerungen in sieben langsamen Sätzen musikalisch zu reflektieren. Und dies, so der Praktiker Haydn, ohne die Zuhörerschaft zu ermüden. Ursprünglich für einen Karfreitagsgottesdienst im spanischen Cádiz bestimmt, erschien das Stück 1787 in drei verschiedenen Instrumentalfassungen. Jahre später arbeitete Haydn es mit neu unterlegtem Text zu einem Oratorium für Soli, Chor und Orchester um.
Texte gelesen von Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr
In dieser Kammermusik-Matinee kam die Fassung für Streichquartett zu Gehör, die in ihrer klanglichen Reduktion besonders eindrucksvoll ist. Es spielten Airi Suzuki und Yuliia Van, Geige, der Bratscher Carlos Campo Medina sowie Sebastian Maas, Violoncello. Zwischen den Sätzen las Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin von Hannover und seit 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrats, eigene Texte.