Die Schnecke einer Geige, dahinter ein Notenständer mit Notenblättern drauf © NDR Foto: Andy Spyra

English. Kammermusik von Orlando Gibbons bis William Walton

Stand: 20.09.2024 11:58 Uhr

Kleine Ensembles, ganz individuell: Die von den Orchestermusiker:innen zusammengestellten Programme bieten Schmuckstücke der Kammermusik sowie Neuentdeckungen, Raritäten und besondere Arrangements.

Nach Spanien (in der zweiten Kammermusik-Matinee der Saison) und Polen (in der vierten Kammermusik-Matinee der Saison) macht die fünfte Kammermusik-Matinee einen Abstecher nach England. Mittendrin im Geschehen: die Geigerin Catherine Myerscough, gebürtige Londonerin und seit 2018 Mitglied der NDR Radiophilharmonie. Zusammen mit drei Kolleg:innen schlägt sie einen Bogen vom Elisabethanischen Zeitalter über die frühe Moderne bis zur Gegenwart. Die britische Musikgeschichte ist bunter, als man denkt!

English.

Kammermusik-Matinee 5
So, 04.05.2025 | 11.30 Uhr
Hannover | NDR Konzerthaus, Kleiner Sendesaal (Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22)

Yuliia Van Violine
Catherine Myerscough Violine
Upendo Mascarenhas Viola
Jan Hendrik Rübel Violoncello

Across the English fields

Orlando Gibbons
Fantazia C-Dur a 4
Helen Grime
Streichquartett Nr. 1
Rebecca Clarke
"Comodo et amabile" für Streichquartett
Thomas Adès
"Aracadiana" für Streichquartett
William Walton
Streichquartett a-Moll

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Blütezeiten in der englischen Musik mit Gibbons und Clarke

Vielseitig, fantasievoll, innovativ: So präsentierte sich die Musik am Hof Elisabeths I. um 1600. Neben geistlichen Kompositionen, Tänzen und Lautenliedern standen Werke für Gamben hoch im Kurs - etwa die vierstimmige Fantazia C-Dur von Orlando Gibbons, die hier in einer Streichquartettfassung zu hören ist. Während zu Zeiten von Klassik und Romantik nur wenig künstlerische Impulse von der Insel kamen, blühte die Szene nach 1900 wieder auf: Komponistinnen wie Rebecca Clarke traten verstärkt in Erscheinung, der junge William Walton machte als Enfant terrible von sich reden.

Britisches aus neuerer und neuester Zeit von Walton, Adès und Grime

Das 1947 uraufgeführte Streichquartett Nr. 2 stammt dagegen aus Waltons Reifezeit. Mit seiner Konzentration auf das rein Musikalische wirkt es wie eine Erholung von den vielen Filmmusiken, die Walton während des Kriegs im Dienst der patriotischen Sache komponiert hatte. Abgerundet wird das Programm durch zwei aktuelle Quartette, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: das idyllische "Arcadiana" des Londoner Multitalents Thomas Adès und das hochvirtuose Streichquartett Nr. 1 der Schottin Helen Grime, die als erste Frau Composer in Residence der Wigmore Hall war.

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Klassik

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