Cellist Pablo Ferrandez © NDR Foto: Kristian Schuller

Frieden. Pablo Ferrández spielt Ernest Blochs "Schelomo"

Stand: 02.08.2024 15:24 Uhr

Kochanovsky hat international gefeierte Größen in die Reihe C eingeladen: So auch den jungen Spanier Pablo Ferrández, der neue Stern am Cello-Himmel. Auf dem Programm stehen Ernest Blochs Hebräische Rhapsodie für Violoncello und Orchester und Dmitrij Schostakowitschs "Leningrader".

"Wenn die Worte aufhören, beginnt die Musik." Dieser berühmte Satz Heinrich Heines könnte unserem Gedenkkonzert im Kuppelsaal als Motto dienen. Achtzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs stehen zwei Werke auf dem Programm, in denen Musik an die Stelle von Sprache tritt. Dmitrij Schostakowitschs Sinfonie Nr. 7 "Leningrader" erzählt von den Schrecken des deutschen Überfalls auf die Heimatstadt des Komponisten. Und in Ernest Blochs "Schelomo" wird das Solocello zum Sprachrohr Salomos, des legendären alttestamentarischen Königs.

Frieden.

Sinfoniekonzert C4
Sa, 17.05.2025 | 20 Uhr | auch live auf NDR Kultur
Hannover | HCC, Kuppelsaal (Theodor-Heuss-Platz 1-3)

Stanislav Kochanovsky Dirigent
Pablo Ferrández Violoncello
NDR Radiophilharmonie

Gedenken 80 Jahre Ende des 2. Weltkriegs

Ernest Bloch
Schelomo
Hebräische Rhapsodie für Violoncello und Orchester 
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60
"Leningrader"

19 Uhr, auf der Bühne des Kuppelsaals
Konzerteinführung "Auftakt mit Edelmann & Cello"

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Konzerteinführung

Als kurzweilige Vorbereitung auf die Konzerte empfehlen wir Ihnen die Konzerteinführung "Auftakt mit Edelmann & Cello", um 19 Uhr auf der Bühne des Kuppelsaals.

Jüdisches Erbe

"Schelomo" ist der letzte und bekannteste Teil von Blochs "Jüdischem Zyklus", fünf Orchesterstücken nach biblischen Themen. Auch wenn der aus Genf stammende Bloch nicht religiös war, fühlte er sich als Jude verpflichtet, dieses Erbe weiterzutragen. Bei der NDR Radiophilharmonie schlüpft Cellist Pablo Ferrandez in die Rolle von König Salomo, der als sprichwörtlicher Prediger in der Wüste versucht, sein Volk auf den richtigen Weg zurückzuführen - dem pessimistischen Schluss nach zu urteilen, wohl vergeblich. Bloch selbst musste 1938 Europa verlassen und fand eine neue Heimat in den USA.

Sinfonie der Humanität

Dass Dmitrij Schostakowitsch seine Sinfonie Nr. 7 unter dem Eindruck der Belagerung Leningrads komponierte und dass sich Leid und Gewalt des Krieges tief in dieses Werk eingeschrieben haben, ist unstrittig. Selten war Grauen so direkt in Musik zu erleben wie hier. Gegen einseitige Vereinnahmungen des Werks sträubte sich Schostakowitsch allerdings vehement. Seine Musik klagt jede Art von Gewalt an, egal welches System oder welcher Herrscher sie verursacht.

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