Jazz meets Klassik: Mit Eiji Oue und Frank Dupree
Ein spannender Auftakt der Sinfoniekonzerte C: Der ehemalige Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie Eiji Oue war zurück und begrüßte Frank Dupree als Solist am Klavier.
Drei ehemalige Chefdirigenten der NDR Radiophilharmonie haben in dieser Spielzeit ihren Auftritt bei den Sinfoniekonzerten C. Im ersten Konzert durften wir uns auf ein Wiedersehen mit Eiji Oue freuen! Von 1998 bis 2009 war er Chefdirigent des Orchesters und bis heute ist er Professor für Dirigieren an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Oue eröffnete die Reihe der Sinfoniekonzerte C im Großen Sendesaal mit Musik aus dem Land, in dem er seine Weltkarriere startete: den USA. Auf dem Programm standen Kompositionen von Leonard Bernstein und George Gershwin. Den Solopart im Klavierkonzert in F übernahm Opus Klassik-Preisträger Frank Dupree.
Jazz meets Klassik mit dem Pianisten Frank Dupree
Gershwin und Dupree: der vor 125 verstorbene New Yorker Komponist und das junge Multitalent am Klavier aus Rastatt - das ist fast schon eine perfekte Kombination. Beide verbindet die Überzeugung, dass Klassik und Jazz keine Gegensätze darstellen, sondern lediglich unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten. Auf den traditionellen Konzertpodien brilliert Improvisationsspezialist Dupree ebenso wie bei Jazzfestivals. Und manchmal lässt sich beides sogar verknüpfen, in CD-Einspielungen etwa, die Dupree Grenzgängern wie George Antheil und Nikolai Kapustin gewidmet hat, aber eben auch Gershwin und Bernstein.
Erfrischend-satirisch: Bernsteins "Candide"
Eröffnet wurde das Konzert mit Leonard Bernsteins frisch-forscher Ouvertüre zu "Candide", jenem brillanten Amalgam aus Oper und Musical, das auf Voltaires gleichnamiger Satire beruht. Weil das von Bernstein auch als "Comic Operetta" bezeichnete Stück in keine Aufführungsschublade passte, konnte es sich auf der Bühne nur schwer durchsetzen. Dabei enthält es eine Vielzahl orchestraler Glanznummern, die in der an diesem Abend ebenfalls zu hörenden Suiten-Bearbeitung von Charlie Harmon bestens zur Geltung kommen.
Der Dirigent Eiji Oue - Bernstein aus erster Hand
Die Weltersteinspielung der "Candide"-Suite dirigierte übrigens vor einem Vierteljahrhundert niemand anderes als Eiji Oue. Kein Zufall, wurde Oue in jungen Jahren doch gerade von Bernstein entscheidend gefördert. Drei Mal gingen die beiden gemeinsam auf Tournee, anschließend standen dem japanischen Dirigenten die Türen zu amerikanischen Sinfonieorchestern weit offen. Und so endete Oues Gastspiel im Großen Sendesaal auch mit einem Bernstein-Werk, den berühmten Tänzen aus der "West Side Story".