10 Jahre HarzClassix Festival
Die NDR Radiophilharmonie spielte beim HarzClassix Festival mit Mischa Maisky und seiner Tochter Lily sowie dem Geiger Yossif Ivanov Werke von Beethoven.
Mit den eigenen Kindern auf der Bühne zu stehen, dürfte der Traum jedes Künstlervaters sein. Mischa Maisky hat ihn sich seit einigen Jahren erfüllt: Zusammen mit seiner Tochter Lily, einer Pianistin, und seinem Geige spielenden Sohn Sascha tritt er regelmäßig im Duo oder Trio auf. Beim HarzClassix Festival in Clausthal-Zellerfeld sollten die drei nun mit dem Paradestück für Klaviertrio und Orchester zu erleben sein, doch leider war Sascha Maisky erkrankt. Es spielte stattdessen Yossif Ivanov mit Lily und Mischa Maisky: Ludwig van Beethovens Tripelkonzert. Am Pult der NDR Radiophilharmonie stand Oboist Albrecht Mayer, der sein Instrument immer öfter gegen den Taktstock eintauscht.
Die Maisky-Family in Concert
Als Musiker ist Mischa Maisky eine Legende: Konzertdebüt vor fast 60 Jahren, zahllose Plattenpreise, dazu der einzige Cellist, der sowohl bei Gregor Piatigorsky als auch bei Mstislaw Rostropowitsch studiert hat. Ein langer Schatten, der da geworfen wird - aber Maiskys Kindern Lily und Sascha gelang es schon früh, ihren eigenen musikalischen Weg zu gehen. Beide absolvierten ihre Ausbildung in England und sind mittlerweile selbst gefragte Solist*innen auf ihrem Instrument. Zu ihren musikalischen Partner*innen zählen Persönlichkeiten wie Martha Argerich, Julian Rachlin, Janine Jansen und Renaud Capuçon.
Beethoven entspannt und dramatisch: Das Tripelkonzert und die "Egmont"-Ouvertüre
Ludwig van Beethovens Tripelkonzert scheint da wie geschaffen für die drei Maiskys: ein Werk, das sowohl von der Gemeinsamkeit als auch von kleinen solistischen Extravaganzen lebt. So entspannt sich der Komponist hier gibt, er konnte natürlich auch anders, wie seine "Egmont"-Ouvertüre zeigt: Mit ihren unerbittlichen Orchesterschlägen im düsteren f-Moll zielt sie auf den Kern von Johann Wolfgang von Goethes gleichnamigem Drama.
Schuberts vollendete "Unvollendete"
Zum Konzertauftakt erklang Franz Schuberts Antwort auf den Sinfoniker Beethoven: Mit der "Unvollendeten" gelang dem 25-Jährigen nichts weniger als der Schritt zur großen romantischen Sinfonie, die trotz ihres fragmentarischen Charakters als ein vollkommenes Ganzes erscheint.