Junges Abo: Mit Auftakt
Chefdirigent Manze dirigierte Prokofjews Ballettmusik zu Shakespeares "Romeo und Julia" – und die Geigerin Bomsori Kim war zurück in Hannover.
Bühne frei, heißt es im 4. Sinfoniekonzert C. Andrew Manze und die NDR Radiophilharmonie präsentierten eine Auswahl charakteristischer Sätze aus Prokofjews "Romeo und Julia"-Ballettsuiten. Und das versprach bestes Kopfkino, denn Prokofjew gelang hier eine sehr plastische musikalische Umsetzung des shakespeareschen Tragödienstoffes. Spannend war auch die Wiederbegegnung mit der Geigerin Bomsori Kim: Vor zehn Jahren war sie in Hannover Preisträgerin beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb.
Karrierestart dank zahlreicher Auszeichnungen
Für Bomsori Kim, damals 22, bildete Hannover den Auftakt zu einer beispiellosen Serie von Wettbewerbserfolgen: Auszeichnungen gab es u. a. in Moskau und Brüssel, gekrönt vom Sieg beim ARD-Musikwettbewerb in München 2013. Seither zählt die Koreanerin zu den begehrtesten Künstlerinnen ihrer Generation. 2021 unterzeichnete sie einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon.
Bomsori Kim brilliert mit Tschaikowsky
Bomsori Kims Repertoire ist breit gefächert, mit einem besonderen Schwerpunkt auf polnischer und russischer Musik. Da passte Tschaikowskys Violinkonzert natürlich bestens ins Programm - zumal sie genau dieses Stück schon 2012 beim Wettbewerbs-Finale in Hannover spielte.
Expressiv getanzt - Prokofjews "Romeo und Julia"-Ballett
Prokofjews Ballettmusik zu Shakespeares "Romeo und Julia" ist nach wie vor sehr beliebt. Dabei hatte sie 1934 einen schweren Start. Denn diese expressive Musik stand quer zur damaligen russischen Ballett-Tradition. "Untanzbar" lautete dann auch das Urteil am Bolschoi-Theater. Zunächst als Orchestersuiten im Konzertsaal erfolgreich, fand das "Romeo und Julia"-Ballett aber schließlich doch den Weg auf die Tanzbühnen der Welt. Die in diesem Konzert zu hörenden Ausschnitte aus Prokofjews Ballettsuiten stellte Chefdirigent Manze zusammen.
Hinweis
Anders als bisher angekündigt erklang in diesem Konzert nicht "Job" A Masque for Dancing von Ralph Vaughan Williams. Stattdessen dirigierte Chefdirigent Andrew Manze Ausschnitte aus Sergej Prokofjews "Romeo und Julia"-Ballettsuiten.