Mit Francesco Piemontesi im Norden unterwegs
Gemeinsam mit dem Pianisten Francesco Piemontesi, der mit Chefdirigent Andrew Manze künstlerisch eng verbunden ist, war die NDR Radiophilharmonie im Norden unterwegs. Bei den Gastspielen in Bad Harzburg, Northeim, Wolfsburg und Eindhoven hatten sie das 2. Klavierkonzert von Brahms auf dem Programm. Zwei Abende beschloss die NDR Radiophilharmonie mit der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, die anderen beiden mit der 2. Sinfonie von Jean Sibelius.
Eines der anspruchsvollsten Klavierkonzerte
Ohne Brahms "würde dem Leben etwas fehlen". Eine Äußerung von Francesco Piemontesi, die aber ebenso gut von Andrew Manze stammen könnte. Beide, der Schweizer Pianist wie der britische Dirigent, zählen Johannes Brahms zu ihren absoluten Hausgöttern. Und wenn sich zwei Musiker von Weltrang derart für einen Komponisten einsetzen, dann ist ein außergewöhnliches Konzerterlebnis garantiert. Auf dem Programm stand mit Brahms' Klavierkonzert Nr. 2 eines der anspruchsvollsten und großartigsten Werke des Repertoires überhaupt, vom Komponisten augenzwinkernd als "ein ganz ein kleines Klavierkonzert mit einem ganz kleinen Scherzo" angekündigt. Mit ihm erspielte sich Piemontesi bereits in der Vergangenheit höchstes Kritikerlob: "subtile Anschlagtechnik, expressiv ausgespielte Romantik technische Perfektion - eine großartige Leistung", urteilte beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Sinfonien voller Optimismus und Utopie
Diesem Ausnahmewerk stellte Chefdirigent Andrew Manze in Wolfsburg und Eindhoven die 2. Sinfonie von Jean Sibelius zur Seite. Sie gilt als die optimistischste, hellste und damit auch populärste Sinfonie des Finnen. In Bad Harzburg und Northeim war Beethovens 7. Sinfonie auf dem Programm - ein Stück zwischen Totengedenken und Freudentaumel, das die Utopie einer glücklicheren Zukunft mitreißend in Töne bannt. "Eine Sinfonie voller Freude und von perfekter Struktur", um es in den Worten von Andrew Manze auszudrücken.