Howard Griffith und die NDR Radiophilharmonie setzen mit der vierten und fünften Sinfonie von Louis Spohr die Gesamteinspielung von Spohrs Sinfonik fort.

Programmmusik mit großem Erfolg

Mit seiner vierten Sinfonie erprobte Louis Spohr neue Wege, um endgültig aus dem sinfonischen Schatten Beethovens herauszukommen. Für sein Werk wählte Spohr den programmatischen Titel "Die Weihe der Töne" und bezeichnete die ganze Komposition als "Charakteristisches Tongemälde in Form einer Sinfonie". Damit machte er seine neue Sinfonie erstmals zu einer Programmmusik. Dieses "Experiment" wurde zu einem enormen Erfolg und europaweit stürmisch als Meisterwerk gefeiert - sogar die Programmmusik-Kritiker nahmen das Werk enthusiastisch auf.

Die Vierte und ihr Erfolg bleiben unerreicht

Trotz des stürmischen Erfolgs komponierte Spohr seine fünfte Sinfonie erst fünf Jahre später. Auch wenn das Publikum ebenfalls begeistert war, konnte sich diese Komposition nicht so fest etablieren wie sein Vorgängerwerk. Diesmal nahm Spohr kein konkretes musikalisches Programm als Ausgangspunkt, vielmehr stand für ihn hier eine "organische Entwicklung" der Musik im Mittelpunkt: Durch die ganze Sinfonie hindurch sind die Themen und Motive eng miteinander verflochten.

Einleitung zur Schauspielmusik

Die Ouvertüre "Der Matrose" ist Teil der Schauspielmusik zu Karl Birnbaums gleichnamigem Schauspiel, das 1839 aufgeführt worden war. Nur aus einem einzigen Thema aufgebaut, ist die Ouvertüre ein Beispiel für Spohrs ausgefeilte Arbeit der motivischen Entwicklung.

Spohrs gesamte Sinfonik eingespielt

Die Gesamteinspielung der Sinfonien und Konzertouvertüren Louis Spohrs durch die NDR Radiophilharmonie geht einher mit einer Neuausgabe seiner Orchesterwerke im Berliner Verlag Ries & Erler. Die Reihe beeindruckt nicht nur durch die mitreißende musikalische Qualität, sondern auch als umfangreiches Kompendium, das einen für den Sinfoniker Spohr begeistert.

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