Die NDR Radiophilharmonie zu Gast in Salzburg
Nach ihrem glanzvollen Gastspiel in Salzburg mit dem Pianisten Ingolf Wunder im Jahr 2015 kehrte die NDR Radiophilharmonie zurück in die österreichische Musikstadt, diesmal gemeinsam mit der gefeierten Geigerin Arabella Steinbacher. In der renommierten Felsenreitschule präsentierte das Orchester unter der Leitung von Andrew Manze zwei verschiedene Programme an drei Abenden.
Virtuosität und italienisches Esprit
So unterschiedlich sie auch waren, merkte man beiden Programmen die Handschrift des Chefdirigenten an: Der erste Abend kreiste um Brahms und Mendelssohn Bartholdy, zwei Komponisten, die er bei der gemeinsamen Arbeit mit der NDR Radiophilharmonie zu einem Schwerpunkt gemacht hat. So wurde kürzlich ihre gemeinsame Einspielung aller Mendelssohn-Sinfonien beim Label Pentatone vielfach ausgezeichnet. Das beliebte Violinkonzert von Brahms in der Interpretation Arabella Steinbachers wurde zum virtuosen Gegenpol der "Italienischen" Sinfonie Mendelssohns.
Britische Musik voller Kontraste
Aber auch die Verbreitung der Komponisten seiner Heimat liegt dem Briten Manze sehr am Herzen. So verwundert es nicht, dass im zweiten Programm Werke von Elgar und Vaughan Williams im Mittelpunkt standen. Vaughan Williams schrieb seine fünfte Sinfonie mitten im Krieg und malt ein zartes Idyll voller Melancholie, dessen Unerreichbarkeit freilich erst im Kontrast zu den Schrecken der Londoner Bombennächte spürbar wird. Im amerikanischen Exil komponierte Korngold 1945 sein Violinkonzert, das mit schwelgerischem Hollywood-Sound in diesem Programm Kontraste setzte, wieder mit Arabella Steinbacher als Solistin.
Lange Verbundenheit
Die künstlerische Verbundenheit der Geigerin mit dem Orchester reicht bereits lange zurück: Im Jahr 2000 debütierte Arabella Steinbacher mit 19 Jahren als Preisträgerin des Joseph Joachim Violinwettbewerbs bei der NDR Radiophilharmonie. 2014 war sie beim Antrittskonzert von Chefdirigent Manze im Ring A als gefeierte Solistin dabei.