Kasia Pietrzko Trio | Trish Clowes & NDR Bigband
Mit ihrem gefeierten Album "Fragile Ego" ist Kasia Pietrzko mit ihrem Trio am 14. und 15. November 2024 zu Gast in der Reihe NDR Jazz im Rolf-Liebermann-Studio. Im zweiten Set trifft die britische Saxofonistin und Komponistin Trish Clowes auf die Klangvielfalt der NDR Bigband.
Set 1: Kasia Pietrzko Trio "Fragile Ego"
Ein "fragiles Ego" hat keinesfalls nur Nachteile. Es schärft auch die Sinne. 2019 war die Karriere von Kasia Pietrzko auf guter Fahrt. "Wir werden ihr wahrscheinlich noch Jahrzehnte lang zuhören", schwärmte das US-Magazin "Downbeat". Dann kam die Bremse, der "Nebel" der Pandemie, wie sie es selbst ausdrückt. Die 1994 geborene Pianistin hatte nach ihrer klassischen Ausbildung Jazz studiert und schon früh mit polnischen Stars wie Adam Bałdych und Tomasz Stańko gespielt. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über Sergej Prokofjew und seinen Einfluss auf den Jazz. Solche klassischen Einfärbungen machen den Reiz ihrer Kompositionen aus, die gleichermaßen kraftvoll wie verspielt sind.
Nach fünf Jahren kehrt sie nun zum NDR zurück, gemeinsam mit den grandiosen Gefährten Andrzej Święs und Piotr Budniak und dem neuen Album "Fragile Ego". "Mit der Musik erzähle ich Geschichten über mein Leben", sagt die 30-Jährige, "über die besten und die schlimmsten Dinge." Kasia Pietrzko ist angekommen: beim renommierten Label Warner und als erste Frau in der seit 58 Jahren bestehenden Album-Reihe "Polish Jazz".
Set 2: Trish Clowes & NDR Bigband "Radiant Resistance"
"Das Schönste am Schreiben für improvisierte Musik", sagt Trish Clowes, "ist, dass es nicht nur um einen selbst geht. Du entwirfst eine Vorlage für andere." Vom Ergebnis allerdings möchte die britische Saxofonistin und Komponistin überrascht werden. Besonderen Einfluss auf Clowes musikalisches Denken hatte der große Wayne Shorter, der immer die Begegnung mit dem Unbekannten suchte. Inspiriert haben sie auch die frühen "Weather Report"-Klänge, Duke Ellington und Billy Strayhorn oder Geri Allen.
1984 wurde Clowes im englischen Shrewsbury geboren und wuchs in einer musikalischen Familie auf: die Mutter liebte Ella Fitzgerald, der Vater spielte Trompete in einer Bigband. Nach dem Studium in London etablierte sie sich als exquisite Tenorsaxofonistin mit einem ausdrucksstarken Ton. Spätestens 2015, als sie den BASCA British Composer Award erhielt, war klar: Trish Clowes ist eine Persönlichkeit, die danach strebt, auch den Rahmen ihrer Musik selbst zu bestimmen und das Zusammenspiel zwischen Musikern und Publikum neu zu denken. Die NDR Bigband freut sich schon auf diese spannende Begegnung.