übelst unverstärkt: Augustin Hadelich
Klassische Musik im Club: Das macht die Reihe "übelst unverstärkt" auch in der Konzertsaison 22/23 wieder im Hamburger Club Uebel & Gefährlich auf St. Pauli möglich. Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters treten in kammermusikalischen Formationen auf.
Augustin Hadelich, aktueller Associate Artist des NDR Elbphilharmonie Orchesters, kennt das lockere Konzertformat im Club bereits seit dem Startschuss 2019. Damals im Publikum anwesend, freut sich der in Italien aufgewachsene Sohn deutscher Eltern nun auf sein Debüt im Uebel & Gefährlich. Der Ausnahmegeiger, der zum Studium nach New York ging und seitdem dort wohnt, hat sich längst auch in seiner europäischen Heimat als Künstler ersten Ranges etabliert. Beim NDR Elbphilharmonie Orchester begeisterte er zuletzt mit einer emotional intensiven und technisch überragenden Aufführung des Violinkonzerts von Benjamin Britten. Für das Kammermusikprogramm mit Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters gräbt er zwei weitere, viel zu gut versteckte Schätze des Repertoires aus.
Antonín Dvořák is in the house
Antonín Dvořák war von Hause aus Bratscher. Oft musizierte er zusammen mit Freunden - zwar nicht gerade im Club, dafür in den eigenen vier Wänden des Cellisten seines Privatensembles. Der besaß kein Klavier, sondern nur ein Harmonium, also komponierte Dvořák kurzerhand ein paar kurze Stücke für Streicher und das ungewöhnliche, dem Akkordeon verwandte Tasteninstrument. Heraus kam fantastische "Hausmusik" im besten Sinne des Wortes - wie geschaffen für einen entspannten Abend auf St. Pauli!
Von der Entstehung unseres Planeten – Darius Milhaud
Flexibilität in Besetzung und Stil ist auch das Markenzeichen des französischen Komponisten Darius Milhaud. Mit seinem Ballett "La Création du monde" ("Die Erschaffung der Welt") führt er uns thematisch ganz an die Anfänge unseres Planeten zurück - nicht so allerdings musikalisch: Aus Hadelichs heutiger Heimat New York brachte Milhaud im Jahr 1922 ein paar Jazz-Elemente mit, die seine bunte Ballettmusik charakteristisch würzen. Während in der Originalbesetzung noch typische Instrumente wie Blechbläser und ein Saxophon vorgesehen waren, müssen im Arrangement nun Streichquartett und Klavier für den jazzy Sound sorgen - aber auch das geht gut!