Abgesagt: "übelst unverstärkt" mit Esa-Pekka Salonen
Das Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters im Hamburger Bunker in der Feldstraße mit Esa-Pekka Salonen muss leider abgesagt werden.
Aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen für Clubs und Diskotheken kann die Veranstaltung leider nicht stattfinden. Details zur Erstattung finden Sie auf der Seite unseres Vertriebspartners, der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft mbH.
Corona-bedingte Pause für "übelst unverstärkt"
In den ersten Monaten des Jahres 2022 setzt die Konzertreihe aufgrund der Corona-Pandemie noch aus und plant den Neustart mit weiteren spannenden Gästen ab dem 30. Juni 2022.
Esa-Pekka Salonen ist der Inbegriff eines Musikers des 21. Jahrhunderts: flexibel, vielseitig, innovativ und allen Medien aufgeschlossen. Beim NDR ist der Finne seit vielen Jahren ein gern gesehener und gehörter Gast. Das Multitalent überzeugt als Dirigent genauso wie als Komponist, als Musikvermittler genauso wie als Festivalleiter - und oft auch in allen Funktionen gleichzeitig.
Anlässlich seiner Konzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, in denen Salonen unter anderem auch eigene Werke aufführt, stellt er sich und seine Musik im "Uebel & Gefährlich" einmal ganz persönlich vor.
Mini-Streichquartett spielt "Homunculus"
Auf dem musikalischen Programm des Abends stehen zwei Kammermusikwerke, die vor allem Salonens Talent für unkonventionelle Lösungen mit einer Prise geistreichen Humors offenbaren.
So präsentiert das Mini-Streichquartett "Homunculus" von 2007 in nur zwölf Minuten all das, was in dieser altehrwürdigen Gattung normalerweise in vier langen Sätzen ausgebreitet wird: "Ein kleines Stück, das sich wie ein großes Stück aufführt", so der Komponist. Der Titel lehnt sich dabei an eine ähnlich absurde, gleichwohl faszinierende Idee des Spätmittelalters an: Alchemisten entwickelten damals die Vision vom "kleinen Mann" (Homunculus), den man aus menschlichen Samenzellen züchten und künstlich heranwachsen lassen könne.
Reise ins Mittelalter: Fantasie über 'Sederunt principes'
Ideell ebenfalls ins Mittelalter führt die "Fantasie über 'Sederunt principes'" für Harfe, drei Bratschen, drei Celli und drei Kontrabässe, die erst im April 2021 in einem Streaming-Konzert uraufgeführt wurde. Dem Werk liegt die gleichnamige Motette des wohl bedeutendsten Komponisten des 12. Jahrhunderts namens Pérotin zugrunde.
Im ersten Teil des Titels aber spielt Salonen auf eines der bekanntesten Zitate Ciceros an: "Nemo enim fere saltat sobrius, nisi forte insanit": "Fast niemand tanzt nüchtern, es sei denn, er ist verrückt" - was im "Uebel & Gefährlich" unbedingt zu widerlegen wäre!