Marek Janowski & Jean-Yves Thibaudet
Meister ihres Faches: Marek Janowski dirigiert Schumann und Ravel, Jean-Yves Thibaudet interpretiert Saint-Saëns – in den Konzerten des NDR EO in der Elbphilharmonie am 12. und 15. Dezember.
Wenn Talente sich verbinden
Koryphäe für das sinfonische Repertoire der deutschen Romantik trifft auf Kapazität des französisch-eleganten Klavierspiels: Marek Janowski kehrt erneut zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurück, um neben der Vierten Sinfonie von Robert Schumann gemeinsam mit Jean-Yves Thibaudet das Fünfte Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns zu interpretieren.
Saint-Saëns Nr. 5: "Reise durch die Welt"
Für Thibaudet, der dieses Stück öfter als viele andere Pianisten gespielt und auch aufgenommen hat, ist das Fünfte das schönste unter den Saint-Saëns-Klavierkonzerten. Es sei nicht nur technisch und klanglich herausfordernd, sondern auch sehr "unterhaltsam für den Solisten, das Orchester und das Publikum", meint er. Überdies sei es sehr international, "wie eine Reise durch die Welt". Tatsächlich komponierte der weitgereiste Franzose Saint-Saëns das Werk in Ägypten und verarbeitete nicht nur die dort empfangenen musikalischen Eindrücke in seiner Partitur, sondern auch Erinnerungen an spanische oder fernöstliche Musik.
Nostalgisch und modern: Ravels "Tombeau"
Auch Saint-Saëns' französischer Kollege Maurice Ravel war stets offen für unterschiedlichste stilistische Einflüsse seiner unmittelbaren Umgebung wie auch der Musikgeschichte. In seiner Suite "Le tombeau de Couperin", die das Konzert eröffnet, setzte er der barocken Ästhetik des großen französischen Cembalisten François Couperin ein Denkmal. Das Ergebnis ist eine wunderbar sinnliche, vielfarbige, nostalgische und gleichzeitig "moderne" Musik.
Romantische Einheit: Schumanns Vierte
Im Unterschied zu Saint-Saëns und Ravel war für Robert Schumann nicht größtmögliche Vielgestaltigkeit, sondern romantische Einheit das erstrebenswerte Ziel seiner Kunst: Insbesondere in seiner Vierten Sinfonie hängt alles mit allem zusammen. Nicht zufällig skizzierte der Komponist das Werk ursprünglich als "Sinfonische Fantasie", in der die Grenzen zwischen den Sätzen verwischen…