Joana Mallwitz & Anna Vinnitskaya
Podiumsstürmerinnen unter sich: Joana Mallwitz debütiert beim NDR Elbphilharmonie Orchester, Anna Vinnitskaya spielt "Rach 3" - am 28. September und 1. Oktober im Großen Saal der Elphi.
Live auf NDR Kultur
Das Konzert am 1. Oktober wird live im Radio auf NDR Kultur übertragen.
Starbesetzung an Pult und Klavier
Joana Mallwitz ist in aller Munde: Spätestens seitdem sie 2020 bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts "Cosí fan tutte" begeisterte, reißen sich die Veranstalter um die gebürtige Hildesheimerin. Die Zeitschrift "Opernwelt" wählte die bei ihrem Amtsantritt 2014 in Erfurt einst europaweit jüngste Generalmusikdirektorin 2019 zur "Dirigentin des Jahres"; in der Spielzeit 2023/24 tritt sie ihren neuen Posten als Chefin des Konzerthausorchesters Berlin an. Jetzt debütiert Mallwitz auch beim NDR Elbphilharmonie Orchester - und holt sich mit der Pianistin Anna Vinnitskaya eine weitere Überfliegerin ihrer Generation an die Seite.
Rachmaninow: "Elefantenkonzert"
Zusammen interpretieren die beiden zum 150. Geburtstag Rachmaninows das legendäre (und aus dem Film "Shine" bekannte) "Rach 3" - eines der am vertracktesten zu spielenden Klavierkonzerte der gesamten Literatur. Ob der Komponist nun wirklich die meisten Noten pro Zeiteinheit in die Klavierstimme gepackt hat - wie akribische Zahlenfüchse herausgefunden haben wollen - oder nicht: In jedem Fall umfasst sein "Elefantenkonzert" (Artur Rubinstein) kaum zu beziffernde emotionale Dimensionen. Zwischen dem schlichten Beginn mit seiner unvergesslichen Melodie und dem leidenschaftlichen Schlussgesang durchwandert das Werk so manche musikalischen Berge und Täler.
Volksmusik für den Konzertsaal: Zoltán Kodály
Durch Berge und Täler seiner osteuropäischen Heimat wiederum streifte der ungarische Komponist Zoltán Kodály auf seinen zahlreichen Forschungsreisen. Mitbringsel waren ganze Bände an Volksweisen der ortsansässigen Bevölkerung - etwa aus Galanta, einem Ort in der heutigen Slowakei, wo Kodály schon in seiner Kindheit die Tänze der Sinti und Roma aufgeschnappt hatte. Als arrivierter Komponist machte er viele Jahre später daraus die mitreißenden "Tänze aus Galanta" für Orchester.
Einen mittlerweile ins ungarische Volksgut eingegangenen Klassiker hatte er selbst übrigens schon 1927 gelandet: Die Musik zum Singspiel "Háry János" über die Münchhausen-reifen, erdachten Abenteuer des gleichnamigen Bauern und Soldaten kann in Kodálys Heimat jeder mitsingen. Hierzulande mag die eine oder der andere noch staunen über das Zimbal ("Hackbrett") im Orchester, mit dem der Komponist seinen eingängigen Melodien die restliche Portion Lokalkolorit verlieh.