Herbert Blomstedt & Regula Mühlemann
Ersehntes Wiedersehen mit dem verehrten Altmeister unter den Altmeistern Herbert Blomstedt! Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielt Musik von Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven - am 12. und 15. Juni.
Pures Glück: Herbert Blomstedt
Er ist der mit Abstand dienstälteste aktive Dirigent der Welt, aber solche Rekorde interessieren Herbert Blomstedt nicht: Die Partituren der großen Komponisten immer wieder neu zu entdecken, die Sinne für diese Kunst zu schärfen und alle Menschen am Glück des Musikmachens teilhaben zu lassen – das ist es doch, was zählt! Im Juli 2025 wird Herbert Blomstedt 98 Jahre alt. Und seit seiner Zeit als Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters kehrt er, begleitet von Begeisterungsstürmen seines Publikums, regelmäßig ans Pult des Hamburger Ensembles zurück. Nachdem er in der vergangenen Saison aus gesundheitlichen Gründen einmal passen musste, fiebern nun alle seinem nächsten Auftritt entgegen.
Lobpreis über Lobpreis: Bachs festlichste Kantate
"Jauchzet Gott in allen Landen" möchte man geradezu ausrufen – denn Konzerte mit Herbert Blomstedt sind ein nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich erfüllendes Erlebnis! Der gläubige Christ hat nun die gleichnamige, vielleicht festlichste Kantate im Schaffen Johann Sebastian Bachs auf das Programm gesetzt. Eine Solo-Trompete und eine Solo-Sopranistin streiten sich hier förmlich um den strahlendsten, virtuosesten Ausdruck des Gotteslobs. Der Wahl-Luzerner Blomstedt holt sich für letztgenannten Part die junge Luzerner Überflieger-Sopranistin Regula Mühlemann an die Seite.
Wider das Schicksal: Beethovens strahlende Zweite
Ebenso strahlend geht es auch weiter im Konzert: Ludwig van Beethovens Zweite Sinfonie in D-Dur steht nicht zufällig in der Tonart der Heiterkeit und des Triumphs. Im Finale schäumt die Freude zum Schluss sogar regelrecht über, ähnlich wie in den Chören aus Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung", das Beethoven sehr bewunderte. Also auch ein Gotteslob? Für ein Gebet jedenfalls hätte der Komponist damals allen Anlass gehabt: In den Jahren 1801/02, in der die Zweite entstand, musste sich Beethoven mit seiner zunehmenden Taubheit abfinden – umso existenzieller geriet vielleicht sein musikalisches Bekenntnis, dennoch nicht aufgeben zu wollen.