Cristian Măcelaru & Martin Fröst
Romantik trifft Gegenwart: Cristian Măcelaru leitet Rachmaninows Sinfonie Nr. 3 mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Martin Fröst präsentiert "Weathered" von Anna Clyne.
Unübertroffen: Martin Fröst
"Eine Virtuosität und ein musikalisches Vermögen, übertroffen von keinem anderen Klarinettisten - möglicherweise keinem anderen Instrumentalisten", schwärmte ein Kritiker der New York Times euphorisch von Martin Fröst. Der schwedische Ausnahmeklarinettist liebt es, musikalische Grenzen zu verschieben und neue Darstellungsformen zu erproben. Und so vertrauen ihm zeitgenössische Künstler regelmäßig ihre Schöpfungen an.
Komposition für Fröst
Die Britin Anna Clyne komponierte Martin Fröst "Weathered" auf den Leib, ein inzwischen vielgefeiertes Werk für Klarinette und Orchester, das Fröst im Frühjahr 2023 im Concertgebouw in Amsterdam uraufführte. Nun präsentiert er die Komposition dem Hamburger Publikum.
Triller, Glissandi und Schalmeienklänge
Anna Clyne wusste, für wen sie schrieb: "Weathered" stellt höchste Anforderungen an seinen Interpreten. So hohe, dass manch ein Kritiker bereits spekulierte, erst die Zeit werde zeigen, ob ein zweiter Klarinettist in der Lage sei, das Werk zu spielen. Triller, Glissandi, scharf artikulierte Stellen wechseln sich ab mit wunderschön melodiösen Linien.
Jeder der fünf Sätze hat eine eigene Bezeichnung - rostige Brücke, gebrochenes Herz, verwittertes Schloss, majestätischer Wald und ein sich erwärmender Planet. Für die Interpretation der gegensätzlichen Stücke entlockt Fröst seinem Instrument flatternde Wendungen bis hin zu Schalmeienklängen.
Rachmaninow und das große Erbe der Romantik
Als Dirigent steht Cristian Măcelaru am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Der Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters und des Orchestre National de France hat ein volksliedhaftes Werk seines Landsmannes, des Rumänen Constantin Silvestri, im Gepäck. Der Höhepunkt seines Dirigats aber ist die Sinfonie Nr. 3 von Sergej Rachmaninow. Klanggewaltig lässt der russische Exilant in seiner letzten Sinfonie das große Erbe der Romantik wiederauferstehen. Und doch spricht Rachmaninow seine eigene Sprache und führt schwärmerische Melodien durch harmonisch erstaunliche Wendungen.