Alan Gilbert dirigiert. © Tempo Primo Japan Co., Ltd. Foto: Mamoru Hori

Alan Gilbert & Antoine Tamestit in der Elbphilharmonie

Doppelte Bratschen-Power und eine sinfonische Revolution: Beim ersten Auftritt von Artist in Residence Antoine Tamestit gibt’s Werke von Bach, Hindemith und Beethoven.

Do, 19.09.2024 | 20 Uhr
So, 22.09.2024 | 11 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Großer Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

Einführungsveranstaltungen mit Julius Heile jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn im Großen Saal

Alan Gilbert Viola, Dirigent
Antoine Tamestit Viola
NDR Elbphilharmonie Orchester

JOHANN SEBASTIAN BACH
Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV 1051
PAUL HINDEMITH
Kammermusik Nr. 5 op. 36 Nr. 4
für Viola und Kammerorchester
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

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Bratsche rules! Tamestit als Residenzkünstler

Antoine Tamestit ist einer der wenigen echten Bratschen-Stars. Der französische Streicher, Mitte 40, besticht mit seinem Farbsinn, seiner Virtuosität und Vielseitigkeit. All das demonstriert er auch beim Auftakt zu seiner Residenz, wenn er als Solist zum NDR Elbphilharmonie Orchester kommt.

Weitere Informationen
Antoine Tamestit mit seiner Bratsche © Julien Mignot Foto: Julien Mignot

Antoine Tamestit: Artist in Residence 2024/2025

Der französische Bratschist ist der Residenzkünstler der Saison 2024/2025 des NDR Elbphilharmonie Orchesters. mehr

Bach: Barocker Battle

Das sechste Brandenburgische Konzert hat einen besonderen Sound. Weil Johann Sebastian Bach dort auf Geigen verzichtet. Wobei - das Wort "Verzicht" passt eigentlich nicht. Es ist eher ein Gewinn, dass man endlich die Bratschen besser hört, mit ihrem warmen Timbre. Erst recht, wenn jemand wie Antoine Tamestit dieses Timbre leuchten lässt. Der Artist in Residence übernimmt den einen Bratschensolopart. Den anderen spielt Chefdirigent Alan Gilbert, seines Zeichens gelernter Streicher. Ein barocker Bratschen-Battle auf Augenhöhe.

Hindemith: Draufgänger-Musik

Der Groove, mit dem Bach die beiden schnellen Sätze zum Schwingen bringt, hallt auch im zweiten Stück des Programms nach: der Kammermusik Nr. 5 von Paul Hindemith, einem verkappten Bratschenkonzert. Nach einer knackig-kurzen Fanfare treibt das mit Bläsern und tiefen Streichern besetzte Kammerorchester die Bratsche vor sich her. Und die hat hier einiges zu fiedeln. In dem 1927 entstandenen Stück hat Hindemith sich selbst eines der schwierigsten Solowerke für Bratsche in die Finger geschrieben - und sich in seiner Lust an schrägen, manchmal auch bizarren Ideen ausgetobt. Das Hindemith-Forum hat seine sieben Kammermusiken einmal als "Musik eines Draufgängers" überschrieben.

Montage: Der deutsche Komponist und Dirigent Paul Hindemith mit In-Ohr-Kopfhörern. © picture-alliance / dpa | dpa
AUDIO: Hindemith: Kammermusik Nr. 5 | Klassik to Go (5 Min)

Beethoven: Neues Kapitel

Ein musikalischer Draufgänger war auch Ludwig van Beethoven. Er hat mit vielen Konventionen gebrochen und nicht nur das Publikum oft irritiert und aufgeschreckt. Sicher auch mit seiner ersten Sinfonie, die Alan Gilbert nach der Pause dirigiert. Das Stück beginnt mit einem dissonanten Akkord. Als wollte Beethoven im April 1800, am Beginn eines neuen Jahrhunderts, demonstrativ auch ein neues Kapitel der Sinfonik aufschlagen. Seine Sinfonie steht zwar noch in der Tradition der Vorbilder Haydn und Mozart - aber Beethoven schlägt schon unüberhörbar einen ganz eigenen Ton an. Indem er die Hörerinnen und Hörer mit Trugschlüssen foppt, den langsamen Satz mit Pauken und Trompeten begleitet und im "Menuetto" bereits ein waschechtes Scherzo schreibt.

Ludwig van Beethoven mit In-Ohr-Kopfhörern © picture-alliance / akg-images / Beethoven-Haus Bonn | Beethoven-Haus Bonn
AUDIO: Beethoven: Sinfonie Nr. 1 | Klassik to Go (5 Min)
Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphiharmonie Orchesters, im Porträt © NDR Foto: Marco Borggreve

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Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphiharmonie Orchesters, im Porträt © NDR Foto: Marco Borggreve

Lübeck: Alan Gilbert & Antoine Tamestit

21.09.2024 19:30 Uhr
Musik- und Kongresshalle

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Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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