Kammermusik: Brahms für Bratsche, Klavier und Altstimme
Das Konzert mit dem fabergé-quintett am 18. Dezember muss krankheitsbedingt leider entfallen. Solo-Bratscher Jan Larsen vom NDR EO bringt nun gemeinsam mit Altistin Anna-Maria Torkel vom NDR Vokalensemble und Pianist Per Rundberg einen Brahms-Abend zur Aufführung.
Die Entstehung von Johannes Brahms' späten Sonaten für Viola (oder Klarinette) und Klavier op. 120 fällt in eine Zeit, in der Brahms verstärkt darüber nachdachte, das Komponieren aus Altersgründen aufzugeben. 1894, drei Jahre vor seinem Tod, war es die Begegnung mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld, die Brahms dazu veranlasste, seinem bereits gewichtigen Oeuvre für Soloinstrumente und Klavier zwei weitere Werke hinzuzufügen. Den melancholischen Akzenten der f-Moll-Sonate steht die Gelöstheit des Es-Dur-Werks in einem bewusst gewählten inneren Kontrast gegenüber.
Johannes Brahms: Musikalische Verdichtung und weltabgewandte Introspektion
Die drei Intermezzi op. 117, im Sommer 1892 in Brahms' Urlaubsort Bad Ischl komponiert, zeigen den in seinem Spätwerk charakteristischen Zug von musikalischer Verdichtung und weltabgewandter Introspektion: "Drei Wiegenlieder meiner Schmerzen", wie Brahms mit der ihm eigenen stillen Ironie an seinen Freund Rudolf von der Leyen in Krefeld schrieb.
Zwei Alt-Gesänge mit Viola und Klavier
Sehr selten zu hören sind heutzutage die beiden Alt-Gesänge op. 91, die Brahms 1884 seinem Freund, dem Geigenvirtuosen und Komponisten Joseph Joachim, und dessen Frau Amalie widmete. Neben Schuberts berühmtem "Hirt auf dem Felsen" gehören die beiden Lieder zu den bekanntesten Schöpfungen der Romantik, in denen zum Klavier ein konzertierendes Soloinstrument, hier die Viola, hinzutritt. Brahms vertonte auf anspielungsreiche Weise Texte von Friedrich Rückert und Emanuel Geibel, die sich auf die Ehe der beiden Joachims bezogen. Anna-Maria Torkel, Altistin beim NDR Vokalensemble, wird hier den Gesangspart übernehmen.