Konzertszene: Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, spielt Bratsche bei einem gemeinsamen Kammerkonzert mit seinen Orchesterkollegen im Kleinen Saal der Elbphilharmonie (21.09.2019) © NDR Foto: Peter Hundert

Sonderkonzert: Alan Gilbert & Elphier-Quartett

Alan Gilbert an der Bratsche: Gemeinsam mit dem Elphier-Quartett führt der gelernte Geiger und Bratscher am 10. Mai Werke von Britten, Bruch und Schulhoff im Kleinen Saal der Elphi auf.

Sa, 10.05.2025 | 19.30 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

Elphier-Quartett:
Ljudmila Minnibaeva Violine
Yihua Jin-Mengel Violine
Alla Rutter Viola
Phillip Wentrup Violoncello
Andreas Grünkorn Violoncello

Alan Gilbert Viola

BENJAMIN BRITTEN
Phantasy f-Moll für Streichquintett
MAX BRUCH
Streichquintett a-Moll
ERWIN SCHULHOFF
Streichsextett

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Verborgene Schätze

Nach einigen Klassikern, denen sich Gilbert und seine Musiker:innen in vergangenen Kammermusik-Sonderkonzerten gewidmet haben, stehen an diesem Abend viel zu wenig beachtete Kostbarkeiten des Repertoires auf dem Programm: Gleich die kurze "Phantasy" für Streichquintett – eine Studentenarbeit des 18-jährigen Benjamin Britten – nimmt durch seinen dramatischen Impetus und die ständig wechselnden Charaktere gefangen. Nicht zufällig gewann der spätere englische Erfolgskomponist damit den Cobbett Prize für Kammermusik.

Schön nostalgisch: Max Bruch

Nach dem Werk eines aufstrebenden Teenagers dasjenige eines rückblickenden Altmeisters: In seinen letzten Lebensjahren schrieb der 80-jährige Max Bruch zwei Streichquintette, die trotz ihres Entstehungsdatums nach dem Ersten Weltkrieg ganz so klingen, als seien sie in der Hochblüte der Romantik parallel zu Brahms oder Schumann komponiert worden. Hoffnungslose Nostalgie oder später Glücksfall für das romantische Quintett-Repertoire? In jedem Fall einfach eine Musik zum Genießen!

Eindrucksvolles Zeitzeugnis: Schulhoffs Sextett

Fast zur gleichen Zeit entstanden, doch wie aus einer anderen Welt: Das Streichsextett von Erwin Schulhoff ist so stürmisch, expressiv und aufwühlend wie die 1920er Jahre. Der damals führende Vertreter der tschechischen Moderne befand sich im Jahr der Vollendung des Werks (1924) auf dem Höhepunkt seiner Karriere – bevor er später durch die Nazis zum "entarteten Komponisten" erklärt und in einem Lager inhaftiert wurde. Fast scheint es so, als ob das buchstäblich "ersterbende" Ende des Stücks diese tragischen Entwicklungen bereits vorausahnen lasse …

Weitere Informationen
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