NDR Elbphilharmonie Orchester: Tourauftakt in Shanghai
Das NDR Elbphilharmonie Orchester ist erneut zu Gast in Shanghai. Diesmal allerdings mit dem neuen Chef, Alan Gilbert, der ab der Saison 2019/20 in Hamburg die musikalischen Geschicke leiten wird. Mit Wagner, Mahler, Brahms, Beethoven, Bruckner und Ravel hat er einige Schwergewichte im Gepäck. Da kann es mit der Freigepäckmenge schon mal knapp werden: "Ich habe versucht, so leicht wie möglich zu packen, weil das Programm so gewichtig ist", lacht Gilbert. "Es ist wunderbar. Ich hatte noch bis vor Kurzem nicht damit gerechnet, die Tour wirklich machen zu können. Und ich bin so glücklich, dass ich bereits ein Jahr vor meinem offiziellen Start so eng mit dem Orchester zusammenarbeiten kann. Dafür ist eine Tour der beste Ort."
Euphorie für designierten Chefdirigenten
Und dass Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester offenbar schon in der Vorbereitung hierauf eng zusammengerückt sind, ist nicht nur im Konzert deutlich hörbar. Auch hinter der Bühne herrscht regelrechte Euphorie, wenn es um den neuen Chef geht: "Super!", meint Kontrabassist Volker Donandt, "der Hammer", findet Hornistin Amanda Kleinbart. Sie freue sich riesig, dass Gilbert in einem Jahr fest als Chefdirigent nach Hamburg komme, erzählt Solo-Cellisten Yuri Christiansen. Und Bratscher Thomas Oepen legt sogar noch einen drauf: "Das ist genau das, was ich mir gewünscht habe. Wir spielen so, wie wir schon lange nicht mehr gespielt haben."
Begeisterung beim Publikum
Davon konnte sich das Publikum beim Auftaktkonzert in der Shanghai Symphony Hall überzeugen - und war auch entsprechend begeistert: "Fantastisch", schwärmt eine ältere chinesische Dame. Sie und ihre Freundin seien zum ersten Mal da und hätten "vor allem den Wagner gemocht." Ein junges Pärchen erlebt das Orchester hingegen schon zum zweiten Mal und ist von Gilberts leidenschaftlichem Dirigat fasziniert: "Es war wunderbar."
Vorfreude auf weitere Konzerte ist groß
Ein weiteres Konzert in Shanghai folgt, dann mit dem zweiten Programm der Tour, unter anderem mit dem 4. Klavierkonzert von Beethoven und Rudolf Buchbinder. Danach geht es weiter nach Japan. Die Vorfreude ist allseits groß, denn schon jetzt steht fest: Der neue Chef kommt an! Beim Publikum, bei den Musikern im Orchester - und ganz bald dann auch in Hamburg.