Grenzen öffnen: NDR das neue werk
NDR das neue werk, die Konzertreihe für zeitgenössische Musik des Norddeutschen Rundfunks, hat Hamburg während der über 60 Jahre ihres Bestehens mit einer kaum mehr zu überblickenden Fülle neuer Kompositionen und Interpreten bekannt gemacht.
Große Namen
Die wichtigen Komponisten der vergangenen Jahrzehnte sind im neuen werk bis auf wenige Ausnahmen vertreten gewesen: John Cage traf in den Programmen der Reihe auf Mauricio Kagel, Luciano Berio auf György Ligeti, Jani Christou auf Hans Werner Henze, Rebecca Saunders auf Jörg Widmann, Enno Poppe auf Sofia Gubaidulina. Die Liste der Aufführungen ergibt längst eine Enzyklopädie neuer Musik, auf die der NDR mit Recht stolz sein kann.
Viele Protagonisten der Szene, die zuerst im Rolf-Liebermann-Studio beim neuen werk zu hören waren, haben mittlerweile einen festen Platz im allgemeinen Bewusstsein aller Konzertinteressierten und Veranstalter – insofern ist die Konzertreihe über die Jahre hinweg Wegbereiter und Schrittmacher zugleich gewesen.
Hauptziel: Grenzen öffnen
Natürlich hat die Reihe auch im 21. Jahrhundert mit der Zeit zu gehen. Einer der Schwerpunkte liegt z. B. seit mehreren Jahren auch in der erfolgreichen Vermittlung der neuen Musik - durch Einführungsveranstaltungen, moderierte Konzertabende, Komponistengespräche, Schülerkonzerte und spezielle Pädagogikkonzepte.
Das Hauptziel bleibt, ein vielgestaltiges, abwechslungsreiches und überraschendes Programm zu präsentieren, das die vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen, mit denen heute nach dem Neuen in der Musik gesucht wird, möglichst breit abzubilden vermag. Und gerade die jüngst vergangenen Spielzeiten konnten den Nachweis antreten, dass die herkömmlichen Genre-Grenzen zwischen "traditionellem" Neue-Musik-Verständnis, elektronischer Klangkunst, szenischer Performance und selbst Jazz-World-Fusion mittlerweile bei weitem nicht mehr so feststehen wie oft angenommen ...