A Tribute to George Gruntz
Zwischen George Gruntz und der NDR Bigband hat immer ein spezielles Verhältnis bestanden. Dieses Ensemble war das erste "große Orchester", für das der Schweizer Komponist und Arrangeur Musik geschrieben hatte. 1971 war Gruntz gerade Leiter der Theatermusik am Züricher Schauspielhaus geworden und die Berufung zum Chef der "Berliner Jazztage" stand bevor. Da lud ihn Jazzredakteur Michael Naura zur Mitarbeit bei der NDR Bigband ein.
George Gruntz hatte damals nur Erfahrungen im Umgang mit kleineren Ensembles und betonte mehrmals, dass Bigbands ihn an sich bis dahin nicht interessiert hätten. Die ersten Arbeiten mit der NDR Bigband allerdings haben ihn offenbar so gründlich umgestimmt, dass Gruntz prompt ein eigenes großes Orchester gründete. Viel beschäftigt wie kaum einer sonst im Jazz-Geschäft, hat Gruntz trotzdem regelmäßig mit der NDR Bigband gearbeitet.
Horizont ohne Grenzen
Im Laufe der Jahrzehnte entstanden drei herausragende Würdigungen für jene Musiker, die Gruntz stets zu Leitsternen erklärte: Thelonius Monk, Charles Mingus und John Coltrane. Aber auch jungen Talenten widmete sich Gruntz mit aller Intuition und Handwerklichkeit des Arrangeurs - etwa der SängerinSandie Wollasch. Der Horizont kannte für Gruntz keine Grenzen, stilistisch nicht, zwischen Jazz und Weltmusik bis zu den heimatlichen "Basler Tambouren", nicht mit Blick auf orchestrale Formate. Auch mit der NDR Radiophilharmonie in Hannover arbeitete Gruntz schon 1975, denn wie viele Jazz-Musiker trug er die Sehnsucht nach sinfonischem Großklang in sich.
Es ehrt ihn darum, wenn ihm auch nach dem Tod Sympathie und gemeinschaftliche musikalische Energie aus dieser Sphäre entgegengebracht wird. George Gruntz starb im Januar 2013 in Basel. Eines seiner letzten Konzerte gab er 2012 anlässlich der 3. Schweriner Jazznacht.
Eine herausragende Sängerin
Sandie Wollasch wird gemeinsam mit der NDR Bigband auftreten. Ihren ersten Bühnenauftritt hatte die Sängerin bereits mit 13 Jahren in der Band ihres Vaters. Zwei erfolgreiche Tourneen bestritt sie sie mit der Soulformation "Six was nine" in den 90er-Jahren. Sandie Wollasch war sechs Jahre mit Bass-Legende Hellmut Hattler und dem Trompeter Joo Kraus in deren Band "Tab Two" auf Bühnen und CD's zu hören. Auch die Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Joerg Dudys, dem Sänger Edo Zanki und Auftritte mit "Triband" waren außerordentlich erfolgreich.
George Gruntz verpflichtete Sandie Wollasch zur Mitwirkung bei seiner Jazzoper "Magic of a Flute". Die Uraufführung fand 2003 beim Yehudi-Menuhin-Festival in Gstaad statt. Mit dabei waren unter anderem die NDR Bigband, Lauren Newton, Marc Murphy und Danny Gottlieb. 2004 und 2005 folgte eine Tournee durch Österreich, Schweiz und Deutschland, zusammen mit George Gruntz und der Concert Jazz Band aus New York und special guest Nils Landgren.
Termine
26. April 2014, 20 Uhr
Schwerin, Schelfkirche
5. Schweriner Jazznacht
1. Set
Sandie Wollasch & band
Sandie Wollasch, Gesang
Matthias Hautsch, Gitarre
Marcel Millot, Percussion
2. Set
"A tribute to George Gruntz"
NDR Bigband unter Leitung vonJörg Achim Keller
Danny Gottlieb, Schlagzeug
A Tribute to George Gruntz
Bei der 5. Schweriner Jazznacht ehrt die NDR Bigband George Gruntz. Der große Schweizer Jazz-Pianist und Komponist hat vielfach mit dem Orchester zusammengearbeitet.
- Art:
- Konzert
- Datum:
- Ort:
-
Schelfkirche
Puschkinstraße 3
19055 Schwerin - Telefon:
- (0385) 59252-12
- E-Mail:
- boettcher@schwerin.info
- Preis:
- 20,- € an der Abendkasse, freie Platzwahl
- Öffnungszeiten:
- Abendkasse ab 19 Uhr
- Hinweis:
- Karten im Vorverkauf für 22,- Euro bei
Tourist Information im Rathaus
Am Markt 14
19055 Schwerin