Frieden ist das,
was Hass überwindet,
neue Wege findet,
ein Lächeln, ein Blick, ein Wort
an jedem Ort.
Nicht schweigen,
Interesse zeigen.
Jeder kann es wagen,
mit beizutragen,
an jedem Ort.
Denn keiner kann allein
Friedensbote sein.
Darum stimmt mit ein,
an jedem Ort.
Carla Fohrholz (14 Jahre) aus Hildesheim
Im Staub erstickend
Mit Dreck beladend
Von Schuh’n zertreten.
Aber tief verwurzelt,
Wer gräbt der findet.
Den Ursprung des Glücks:
In gelben Blüten,
In zarten Samen.
Verfliegen weltwärts.
Keimen zum Bleiben.
Juliane Hammon (17 Jahre) aus Groß Potrems
Wir spielten auf der Straße.
Und auf dem Heimweg,
hatten wir immer ein großes Lächeln.
Wir wussten das zu schätzen, was wir hatten.
Denn wir hatten uns.
Doch mit der Zeit habe ich viele Freunde und Familie verloren,
verloren durch den Krieg.
Ich habe mein Lächeln und meine Hoffnung
verloren, denn sie haben uns den Frieden genommen.
Hanan Bazid (17 Jahre) aus Lohne
Ich dachte, es gibt dich noch, aber ich habe mich wohl getäuscht.
Ich suche nach dir, kann dich nicht finden.
Du scheinst die Welt im Stich zu lassen.
Die Menschen haben gefeiert, gelacht und getanzt,
jetzt werden nur noch ihre Namen gestanzt.
Eigentlich sind sie du und ich, aber eigentlich auch nicht.
Wir könnten Freunde und Nachbarn sein, aber nein, es darf nicht sein.
Ihr liebt euer Land und habt unseres zerstört.
Ihr habt nicht gesehen, aber alles gehört.
Es ist Krieg, wo bleibt der Frieden?
Nur mit dir kann ich die Welt überleben, nur du kannst die Welt retten.
Du kannst nicht einfach so verschwinden.
Du hast unsere Zukunft in der Hand.
Wo bist du, Frieden?
Hanna Göttlicher (15 Jahre) von Juist
Ich lag mein ganzes Leben dort in meinem Bett.
Ich hatte einen Ehrenplatz direkt neben ihr.
Sie sorgte immer für mich – ich sorgte immer für sie.
Wenn sie Probleme hatte, stand ich ihr bei – schweigsam aber verlässlich.
Ich war ihr pelziger Freund.
Doch eines Tages ging alles zu schnell.
Sie packte mich und rannte weg mit mir.
Das war die schlimmste Zeit meines Daseins.
So viele Tränen musste ich schlucken – zu oft musste ich ihr Gesicht bergen.
Ich war ihre Hoffnung: Ich gab ihr Mut.
Das war die Phase der Angst.
Doch das Schlimmste kam danach.
(...)
Maximilian Zirn (14 Jahre) aus Appen
(...)
Wir kehrten zurück.
Es gab kein Bett mehr, in dem ich meinen Ehrenplatz hatte.
Es gab kein Haus mehr, in dem mein Bett stand, in dem ich meinen Ehrenplatz hatte.
Es gab keine Stadt mehr, in dem mein Haus stand, in dem mein Bett war, in dem ich meinen Ehrenplatz hatte.
Es gab nichts mehr.
Nichts.
Alles wurde zerstört.
Doch dieses Mal flossen keine Tränen.
Die Tränen waren schon aufgebraucht.
Dieses Mal war es Verzweiflung – stille, ungläubige Verzweiflung.
Es gab nichts mehr.
Nichts.
Ich war nass, dreckig und mir fehlte ein Glasperlenauge. An meiner linken Pfote war ein Riss.
Ich war elendig – doch ich war das Beste.
Das Beste, was sie hatte … und das Einzige.
So jung und so unschuldig und wehrlos.
Womit hat sie das verdient? Sie kann nichts dafür.
Und doch ist alles weg.
Es gab nichts mehr.
Nichts.
Das ist Krieg.
Maximilian Zirn (14 Jahre) aus Appen