NDR Bigband plays Danilo Pérez: Lumen
Danilo Pérez zu Gast in Hamburg: Mit der NDR Bigband spielt er am 22. November 2025 unter der Leitung von JC Sanford sein Werk "Lumen" auf Kampnagel.
Lumen, das ist in der Physik eine Einheit, die angibt, wie viel Licht pro Zeit eine Lichtquelle abgibt. Immer mehr scheint auch auf, wie bedeutend die Latinmusik für den Jazz war, ein Einfluss, der spätestens ab Mitte der 1940er-Jahre in den USA hörbar, aber lange nicht in dem Maße beachtet wurde, wie er es verdient hätte. Ein regelrechtes Schlaglicht wirft Danilo Pérez' Bigband-Programm "Lumen" darauf.
Der 1965 geborene panamaische Pianist und Komponist vermengt schon seit längerem nicht nur Jazz und Latin. In seiner Musik finden sich auch Spuren aus Westafrika, dem Mittleren Osten und der Klassischen Musik, Ausdruck für seine Überzeugung von Musik als einer globalen Sprache, als Überwinderin von Grenzen und Förderin von Einheit; ganz so, wie es Pérez 1989 im United Nations Orchestra seines Entdeckers und Förderers, des Trompeters Dizzy Gillespie, oder als langjähriges Mitglied im Quartett des großen Saxofonisten Wayne Shorter erlebt hat und nun auch in Bigband-Kompositionen auf seine Weise weitergibt.
Zündfunke und Freudenfeuer zugleich
Und so leuchtet "Lumen" nicht nur inwändig, es strahlt und strotzt geradezu vor verhakelten und vertrackten Rhythmen, die Bläserlines zum Wackeln und Hüftenschwingen bringen, eine funkelnde Flaniermeile des Latin Jazz. Ständig zwinkert einem eine neue Idee von der Ecke aus zu, will ausgeführt werden auf dem Corso von Kreativität und Können, ist Zündfunken und Freudenfeuer zugleich für die Solist:innen der NDR Bigband.
"Lumen ist ein Meilenstein in meiner Karriere", sagt Pérez. "Es symbolisiert die Macht der Musik, Kulturen zusammenzubringen und gemeinsame Erfahrungen von Schönheit und Harmonie zu schaffen." Kann man brauchen zu Zeiten, in denen Spaltung statt Haltung auf dem Vormarsch zu sein scheint.
Autor: Henry Altmann
