Weihnachten 2023: Weniger Geld für Geschenke
Weihnachten wird auch in diesem Jahr ordentlich gefeiert. Ein gutes Viertel der Teilnehmenden an einer #NDRfragt-Umfrage will aber weniger schenken. Geschenke besorgen zu müssen, bedeutet für viele Stress.
#NDRfragt ist in Weihnachtsstimmung. Die Mitglieder der Umfrage-Community auch? In Zeiten von steigenden Preisen und allerlei vorweihnachtlicher Stressfaktoren ist das gar nicht so einfach. Bangemachen lassen sich die gut 18.000 Befragten der #NDRfragt-Weihnachtsumfrage zwar nicht, fast 90 Prozent feiern Weihnachten trotzdem. Viele halten die Traditionen hoch, und die Mehrheit freut sich vor allem auf Zeit mit der Familie.
Doch wenn es ans Schenken geht, ist nicht alles wie früher. Spürbar viele Befragte wollen weniger ausgeben als noch vor der starken Inflation. Und so mancher fragt sich, ob wirklich alle allen etwas schenken sollten. Sollten alternativ nur die Kinder Präsente kriegen - oder vielleicht gar niemand? Das Wichtigste am Christfest sind die Geschenke für praktisch niemanden. Ganz vorne stehen sie nur beim Thema Stress.
Alle Ergebnisse dieser nicht repräsentativen, aber gewichteten Umfrage gibt es als PDF zum Herunterladen.
Weihnachten wird gefeiert
Die Weihnachtsmuffel sind unter den Befragten der #NDRfragt-Community deutlich in der Minderheit. Zumindest, wenn man danach geht, wie viele das Fest feiern wollen: 90 Prozent geben das an. Sie feiern in der Mehrheit mit ihrer Familie, ihrem Partner oder ihrer Partnerin. Ein glitzernder Tannenbaum, ein üppiges Mahl und die Bescherung besonders für die Kinder sind für die meisten (um die zwei Drittel der Befragten) Rituale, die einfach dazu gehören.
Der Gottesdienst ist für ein Viertel fester Programmpunkt, aber nur schmale sechs Prozent sagen, dass der religiöse Gedanke zum Christfest das Wichtigste für sie ist. Für die meisten steht vielmehr im Vordergrund, dass Weihnachten Familienzeit ist. Auch für #NDRfragt-Mitglied Karola aus Niedersachsen:
"Nichts muss sein. Wir müssen kein perfektes Fest oder ein Festessen haben. Wir müssen nur Zeit miteinander verbringen." #NDRfragt-Mitglied Karola (57) aus Niedersachsen
Geschenke ja, aber viele schenken weniger
Geschenke gehören für die meisten Befragten zwingend unter den Baum, 82 Prozent packen Päckchen. Erstaunlich dabei: Fast niemandem scheint das eigentlich an Weihnachten das Wichtigste zu sein. Der Anteil der Befragten, die dies angeben, liegt fast bei Null Prozent (und fehlt darum in der Grafik oben). Und die Schenkwut geht auch nicht gerade um. Nur gut vier von zehn derer, die für gewöhnlich an Weihnachten bescheren, wünschen sich, dass sich im Kreise ihrer Lieben wirklich alle gegenseitig beschenken. Gut ein Drittel möchte nur den Kindern etwas schenken, jeder zehnte am liebsten gar nichts.
Trotzdem werden eifrig Präsente gekauft: Bücher und Tickets für Kulturelles sind dabei vorn, etwas zum Spielen kommt gleich dahinter. Über die Hälfte des Budgets landet in Geschenkeform in den Händen von Kindern und Enkeln. Fast 50 Prozent geben dabei mehr als 200 Euro aus. Allerdings: Ein gutes Viertel der Schenkenden will in diesem Jahr weniger für die Gaben ausgeben als noch vor zwei Jahren - also bevor die Inflation 2022 in die Höhe schnellte. Dennoch schenkt sich ein knappes Drittel auch selbst etwas zu Weihnachten.
"Ich schenke mir jedes Jahr selbst eine Kleinigkeit. Dieses Jahr ist es ein Rock, den ich schon lange haben wollte. Man darf sich selbst nicht vergessen, während man so viel Geld für andere ausgibt." #NDRfragt-Mitglied Hanna (26) aus Niedersachsen
Weihnachtstress durch Geschenkekauf und Endspurt in Büro und Schule
Das richtige Präsent für die eigenen Eltern, den Partner oder die Partnerin zu finden, stresst vor Weihnachten am meisten, befindet die NDRfragt-Gemeinschaft. Einkauf und Essensvorbereitungen versetzen ebenfalls in Hektik. Auch die Absprachen mit der Familie lösen bei einem Fünftel Stressalarm aus. Kein Wunder, dass sich die Vorfreude aufs Fest bei über der Hälfte der Befragten in Grenzen hält. Nur vier von zehn kauen schon aufgeregt an den Nägeln.
Eltern mit Kindern im Haushalt besonders gestresst
Auffällig: Befragte mit Kindern im Haushalt erleben die Vorweihnachtszeit als deutlich stressiger, schließlich warten lange Wunschzettel auf Abarbeitung. Vielleicht spielt auch die Sorge ums Budget eine Rolle, denn diese Gruppe unter den Befragten der #NDRfragt-Gemeinschauft will besonders tief in die Tasche greifen: Fast ein Fünftel lässt sich die Präsente mehr als 400 Euro kosten.
Stressfaktor für die 40- bis 60-Jährigen ist erkennbar der "Endspurt im Büro". Rund 40 Prozent belastet das. Jüngere unter 40 tun sich bei der Geschenkebeschaffung schwerer, aber auch für sie kommt in Schule, Ausbildung und Beruf zum Jahresende offenbar allerlei Stressiges zusammen. Dennoch: Insgesamt fühlt sich eine Mehrheit von 60 Prozent aller Befragten von Weihnachten nicht gestresst.
"Stress an Weihnachten ist oft nur die Folge fehlender Organisation. Nehmen wir als Beispiel die Einkäufe. Rechtzeitig überlegt, was will man essen, alles eingekauft, in Schränken und Gefriertruhen verstaut - und schon muss man drei Wochen rund um die Feiertage nicht mehr los." #NDRfragt-Mitglied Bastian (31) aus Niedersachsen
Politik lieber nicht unterm Tannenbaum
Private politische Diskussionen verschiebt über die Hälfte der NDRfragt-Community lieber auf Zeiten außerhalb von Weihnachten. 45 Prozent der Befragten verpassen sich zum Fest mindestens einen halben, wenn nicht einen ganzen Maulkorb, 40 Prozent peilen erst mal die Stimmungslage und entscheiden sich dann.
"Weihnachten ist das für mich bedeutsamste christliche Fest, welches seit Jahrhunderten gefeiert wird. Ich will, dass dies nicht durch irgendwelche politischen Diskussionen auch nur in irgendeiner Weise eingeschränkt oder abgewertet wird." #NDRfragt-Mitglied Matthias (55) aus Niedersachsen
"Driving Home For Christmas" gehört ins Weihnachts-Radio
Da staunt der Mariah-Carey-Fan: Die #NDRfragt-Community sieht ihr "All I Want For Christmas" nur auf Platzt vier. "Last Christmas" schafft es auf den zweiten und Melanie Thorntons "Wonderful Dreams" spielt immerhin noch Bronze ein. Aber am liebsten sitzen die Befragten neben Chris Rea im Auto, um mit ihm zum Weihnachtsfest nach Hause zu fahren: "I Can't Wait To See Their Faces".
Wachsende #NDRfragt-Community mit mehr als 36.000 Norddeutschen
#NDRfragt ist das Meinungsbarometer für den Norden. Mittlerweile haben sich mehr als 36.000 Norddeutsche für die Community angemeldet. Wer noch nicht dabei ist, aber mitmachen will, kann sich registrieren und wird zu den Umfragen per E-Mail eingeladen. Mitglied kann werden, wer in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg oder Bremen wohnt und mindestens 16 Jahre alt ist.