American Authors: Konzert mit "Krawumm"-Effekt
Müsste man das Konzert von American Authors mit nur einem Wort beschreiben, wäre es wohl so etwas wie "Krawumm"! Die Indie-Rockband aus New York versteht es von der ersten Minute, dem Publikum im Jungen Theater einzuheizen und es mitzureißen.
Alle hier auf der Bühne haben extrem viel Power: Matt Sanchez prügelt unbändig auf sein Schlagzeug ein, Bassist Dave Rublin muss schon nach drei Songs zu seinem Handtuch greifen, James Adam Shelley - abwechselnd an Gitarre, Banjo und Mandoline - hat ein unglaublich breites Grinsen auf dem Gesicht. Sänger Zac Barnett springt so wild über die Bühne wie ein Schuljunge auf Ecstasy und schlägt dazu so wild auf eine Trommel ein, als wollte er sie zerstören. Kurz: Man merkt der Band ihren Spaß auf der Bühne an!
Und diese extrem gute Stimmung ist eben auch beim Publikum zu spüren. Das ist vielleicht nicht textsicher, aber wann immer es sich anbietet, singen sie hier im Jungen Theater den Refrain mit oder feuern die Band zumindest durch Klatschen an. Die Frage von Sänger Zac "Do you have some fun tonight?" ist also eher eine rhetorische. Die Antwort fällt eindeutig aus: donnernder Jubel! Überhaupt wird im Saal begeistert mitgeklatscht und angefeuert. Getanzt wird bis in die letzte Reihe.
Wie der jüngerer Bruder von Robbie Williams
Das Publikum hängt dem Sänger aber nicht nur dann an den Lippen, wenn er singt. Auch dann, wenn er die Geschichten zu den einzelnen Songs erzählt, lassen sie ihn nicht aus den Augen - und Ohren. Wenn er sie auffordert "Make some noise!", dann tun sie ihm diesen Gefallen umgehend - und zwar mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft. Zac Barnett sieht also nicht nur ein wenig aus wie der jüngere Bruder von Robbie Williams, er ist auch ein ebenso guter Entertainer wie der Superstar.
Aufbaustudium in Unterhaltung?
Kennengelernt haben sich American Authors ursprünglich am Berklee College Of Music in Boston. Dass sie das Studium alle abgebrochen haben, um sich lieber mit der Praxis, also ihrer Band zu beschäftigen, merkt man nicht. Eher könnte man meinen, sie hätten vielleicht noch eine Zusatz-Ausbildung oder ein Aufbaustudium in Entertainment absolviert. Wenn das hier keine Live-Band ist, wer dann?
"Best Day Of My Life"
Eine Stunde lang spielt die Band - und bis zum Ende sind bei keinem von ihnen Ermüdungserscheinungen festzustellen. Zum krönenden Abschluss spielen sie einen ihrer zwei großen Hits: "Best Day Of My Life". Und als alle schließlich das Junge Theater verlassen, meint man, dass sie genau den hier hatten, ihren besten Tag des Lebens. Wohin man auch guckt, überall blickt man in breites Grinsen.