T. Rex - "Hot Love"
Als die britische Band T. Rex mit "Hot Love" 1971 die internationalen Charts stürmte, sorgte nicht nur die Musik für Aufsehen. Sänger Marc Bolan - vor kurzem noch sanfter Liedermacher in Hippie-Klamotten - stand mit seiner Lockenmähne plötzlich in glänzenden Klamotten auf der Bühne und hatte Glitzersternchen im Gesicht. Er war ein Rock-Rebell geworden, seine Musik klang härter. Und damit hatten Marc Bolan und T. Rex endlich Erfolg. Denn einfache Songs waren jetzt angesagt, gerne mit erotischem Unterton, und schrille Auftritte. Glam-Rock nannte sich das Ganze. Das war neu. Aber irgendwie auch nicht, erzählt T. Rex-Produzent Tony Visconti, einer der Pioniere des Glam-Rocks: "Glam-Rock geht zurück auf die Zeit von Elvis Presley, Buddy Holly und Chuck Berry. Es war Retro. Die Beatles hatten mit Strawberry Fields und Sgt. Pepper die Musik ausgereizt. Viel intelligenter ging es nicht. Aber die meisten Leute lieben einfache Musik - die sie nebenbei hören können, im Radio. Marc hat sich viel bei Chuck Berry abgeguckt. Und 'Hot Love' hätte aus den 50ern stammen können, es hätte genauso gut ein Elvis-Song sein können."
Das alles war Retro
Auch modisch hatten sich Marc Bolan und die anderen Glam-Rocker - wie Gary Glitter oder David Bowie - von den 50ern inspirieren lassen. "Marc legte Make-Up auf und trug Damenschuhe. Seine Hippie-Klamotten hatten ausgedient, stattdessen zog er ein grünes Jackett mit Musiksymbolen an. Sowas ähnliches, wie Little Richard in den 50ern trug. Marc hatte halt die 70er-Version. Das alles war Retro, der ganze Stil. Auch die Make-Up-Geschichte. Elvis und Little Richard haben sich auch die Augen geschminkt."
Ironie des Schicksals
Marc Bolan starb 1977 auf den Tag genau vier Wochen nach Elvis Presley bei einem Autounfall. Er wurde nur 29 Jahre alt. Doch als einer der Erfinder und Wegbereiter des Glam-Rocks, aus dem später der Punk hervorging, hat Marc Bolan seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Rock- und Popmusik sicher.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Rock und Pop
