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Rolling Stones - "Paint It Black"
Zurück zur Übersicht RIm Juni 1966 erobert eine Single der Rolling Stones die internationalen Hitparaden und schafft es bis unter anderem in den USA und in England auf Platz eins: "Paint It Black". Die Geschichte dieses Liedes beginnt Mitte der 60er-Jahre auf den Fidschi-Inseln. Die Rolling Stones sind für drei Tage dort und bekommen zum ersten Mal eine Sitar in die Finger, ein indisches Saiteninstrument mit einem sehr langen Hals. Stones-Gitarrist Keith Richard erinnert sich: "Die Sitars wurden aus Wassermelonen oder Kürbissen oder irgend so etwas gebaut, was sehr hart werden kann. Sie gingen aber auch leicht kaputt und man musste sehr vorsichtig sein. Wir haben welche mitgenommen und sie dann zu Hause im Studio ausprobiert."
"Da haben die Rolling Stones was in Gang gesetzt"
Während dieses Studiotermins entsteht der düstere Song "Paint It Black". Bassist Bill Wyman setzt sich an eine Orgel und albert herum, Schlagzeuger Charlie Watts steigt mit ein, trommelt wild darauf los. Und die Sitar-Klänge passen, wie Keith Richard später sagt, perfekt dazu. Aus "Jux und Tollerei" entsteht ein Song.
Mick Jagger schreibt dazu den Text über einen Mann, der den Tod seiner Freundin betrauert und alles nur noch schwarzsieht. Der Satz "Ich muss das Gesicht abwenden, bis meine Dunkelheit verschwindet!" stammt aus dem großen Roman "Ulysess" von James Joyce. Er ist die einzige Inspiration für diesen Song. Denn Mick Jagger will mit dem finsteren Lied nichts verarbeiten, keine Ängste, keinen Schicksalsschlag. Er schreibt einfach nur einen traurigen Songtext.
Der Song wird im Sommer 1966 ein Welthit - einer, der die Menschen während des Vietnam-Krieges und der immer stärker werdenden Flower-Power-Bewegung berührt und der Popmusik neue Impulse verleiht. Mick Jagger sagt dazu: "Es war die Zeit, als die Leute jede Menge Drogen nahmen. Dazu diese Sitarklänge. Der Song ist wie das Anfangsstadium miserabler Psychedelika. Da haben die Rolling Stones was in Gang gesetzt!"