Mischkultur aus Tomate, Tagetes und Basilikum © NDR Foto: Udo Tanske

Mischkulturen in die Beete!

Sendung: Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 13.02.2023 | 18:00 Uhr | von Walter, Ralf
38 Min | Verfügbar bis 12.02.2025

Der Anbau von eigenem Gemüse im Garten oder im Kübel auf dem Balkon wird immer beliebter. Immer mehr Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen setzen dabei ihre Gemüsepflanzen gut geplant ins Beet. Sie achten genau darauf, welche Pflanzen nebeneinanderstehen sollen, denn zahlreiche Pflanzen fördern und unterstützen sich gegenseitig. Das geschieht unterirdisch über Wurzelausscheidungen und oberirdisch über Düfte. Unter dem Begriff Mischkultur hat diese Anbauform gerade bei Biogärtnerinnen und Biogärtnern eine lange Tradition. Die Pflanzen wehren gegenseitig Schädlinge und Krankheiten ab. Dadurch wird auch der Ertrag gesteigert.

Zu den bekannten Klassikern der Mischkultur gehören Zwiebeln und Möhren. Werden diese beiden Gemüsearten nebeneinander gepflanzt, dann vertreibt die Zwiebel die Möhrenfliege und umgekehrt die Möhre die Zwiebelfliege. Aber auch Kräuter können in einem Gemüsebeet eine wichtige Rolle spielen. So harmonieren zum Beispiel Tomaten und Basilikum sehr gut. Basilikum wächst unter den schattenspendenden Tomatenblättern optimal und vertreibt im Gegenzug durch seine ätherischen Öle u.a. die Weiße Fliege. Wenn Sie Kerbel zwischen Salat pflanzen, dann ist der Befall durch Ameisen und Blattläuse geringer. Gute Partner sind auch Erdbeeren und Knoblauch. Der zwischen die Erdbeerpflanzen gesteckte Knoblauch hält Pilzkrankheiten von den roten Früchten fern.
Eine der ältesten Mischkulturen ist die Milpa, die schon die Maya kannten und schätzten. Dabei handelt es sich um Mais, Kürbis und Stangenbohne. Diese Kombination ist auch unter dem Namen "Die drei Schwestern" oder "Die drei heiligen Schwestern" bekannt. Der Mais dient der Stangenbohne als Rankhilfe. Die Bohne gehört zu den Schmetterlingsblütlern und kann durch einen bestimmten Prozess Stickstoff aus der Luft binden. Dieser Stickstoff gelangt – vereinfacht gesagt – über die Wurzeln der Bohne in den Boden und versorgt den Mais, der zu den Starkzehrern gehört, mit dem notwendigen Stickstoff. Der Kürbis beschattet mit seinen großen Blättern die Bodenfläche und verhindert so, dass wertvolles Wasser zu schnell verdunstet. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie durch das geschickte Pflanzen auch auf engem Raum ein guter Ertrag erzielt werden kann.

Mehr zum Thema gibt es im Garten-Podcast "Alles Möhre, oder was?!" zu hören.

Alle Podcast-Folgen von "Alles Möhre, oder was?!" im Überblick:
https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/podcast4722.html

Mehr Gartentipps:
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Kuerbisse-pflanzen-pflegen-und-ernten,kuerbis834.html

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Mischkultur-beim-Gemueseanbau-Welche-Pflanzen-passen-zusammen,mischkultur100.html

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/rasch_durch_den_garten/Rasch-durch-Garten,mischkultur104.html

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/nutzpflanzen/Gemuese-pflanzen-Die-wichtigsten-Tipps-fuer-Anbau,gemuese712.html

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