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Michael Jackson - "Thriller"
Zurück zur Übersicht MEnde November 1982 kommt das Album "Thriller" von Michael Jackson heraus. Der gleichnamige Singlesong des Albums soll anfangs nicht "Thriller" heißen. Der Komponist, Rod Temperton, hat damals eher so etwas wie "Starlight Love" oder "Starlight Sun" im Sinn - so heißen die ersten Versionen des Songs. Eines Morgens hat er aber den neuen Titel im Kopf - "Thriller".
Horror-Musik-Video bringt Schlagzeilen
"Ich wachte auf und sagte dieses Wort: 'Thriller'. Und auf einmal konnte ich dieses Wort vor mir sehen, wie es an der Spitze der Charts steht, auf T-Shirts, in den Schlagzeilen der Zeitung", so Temperton. Und Schlagzeilen macht "Thriller" tatsächlich. Aber nicht allein wegen der Musik, und der gruseligen Soundeffekte - vor allem wegen des Horror-Videos, das zu dem Song gedreht wird. Der Regisseur John Landis setzt den Popstar gruselig in Szene. Landis hat kurz zuvor den Erfolgsfilm "American Werewolf" ins Kino gebracht und verwandelt Michael Jackson mit spektakulären Effekten erst in einen Werwolf und steigert dann den Grusel: Verweste Zombies steigen aus ihren Gräbern, verfolgen den Sänger und kreisen ihn ein und plötzlich wird auch Michael Jackson zum Untoten, der zusammen mit den Zombies zuckt und tanzt und uns klar macht, dass unser letztes Stündlein geschlagen hat.
Eltern klagen wegen Grusel-Video
Der Horror-Clip wird 14 Minuten lang, er kostet wegen der Spezialeffekte 500.000 Dollar und wird das bis dahin teuerste Musikvideo. Wegen der Grusel-Szenen mit den Zombies darf es in Deutschland erst ab 22 Uhr ausgestrahlt werden - in einer Spezialausgabe der Musiksendung "Formel Eins". Trotzdem sitzen Tausende Teenager spätabends heimlich vor dem Fernseher, um sich das "Thriller"-Video anzuschauen, damit sie am nächsten Tag in der Schule mitreden können. Nach der Ausstrahlung verklagen aufgebrachte Eltern den zuständigen WDR-Redakteur: Ihr Sohn, so lautet der Vorwurf, habe sich aus Angst vor den Zombies in die Hose gemacht.