F
Frank Sinatra - "My Way"
Zurück zur Übersicht FDie Geschichte des Liedes beginnt Mitte der 1960er-Jahre in Frankreich: Der Komponist Claude François ist gerade von seiner Freundin, der Sängerin France Gall, sitzen gelassen worden. Aus lauter Kummer schreibt er ein Lied mit dem englischen Titel "For You", das aber niemand singen will. Erst als er mit ein paar Freunden ein Chanson daraus macht und es "Comme d’habitude" nennt, wird es zum Hit. Zufällig ist der kanadische Sänger Paul Anka in Frankreich und hört dieses Chanson im Radio. Sofort kauft er die Rechte an dem Lied, obwohl er nicht so recht weiß, was er damit anfangen soll.
Paul Anka schreibt Text zu François' Melodie
Doch dann kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung: Paul Anka trifft in einem Hotel in Beverly Hills auf Frank Sinatra. Der lädt ihn zum Dinner ein. Und während der 27-jährige Paul fast vor Ehrfrucht erstarrt, schüttet ihm der Altmeister sein Herz aus. Er habe keine Lust mehr auf das Showbusiness und sei müde, erklärt Sinatra: "Ich mache noch ein letztes Album, dann ist Schluss." Er fragt Anka, ob er dazu nicht einen Song beisteuern will. Natürlich will Paul Anka. Und zu Hause in seinem Appartement in New York hat er dann mitten in der Nacht die Idee zu "My Way". Er nimmt die Melodie von "Comme d’habitude" und schreibt dazu einen Text über einen Mann, der auf sein Leben zurückblickt. Früh morgens um fünf ist er fertig und er weiß: Das ist ein Lied, das dem großen Frank Sinatra gerecht wird.
Sinatra selbst findet Song schrecklich
Ein paar Wochen später klingelt das Telefon bei Paul Anka. Am anderen Ende der Leitung ist Frank Sinatra: "Hey Junge, hör' mal, was ich gerade im Tonstudio aufgenommen habe!" Gerade mal 30 Minuten hat Frank Sinatra gebraucht, um das Lied auf Platte zu bringen. Paul Anka kann es kaum fassen. Er hat Tränen in den Augen - nichts ahnend, dass "My Way" einer der größten Evergreens aller Zeiten wird. Und Frank Sinatra? Der zieht sich natürlich nicht zurück, sondern gibt weiterhin Konzerte und muss fortan immer "My Way" singen - obwohl er das Lied eigentlich ganz schrecklich findet.