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Elvis Presley - "Love Me Tender"
Zurück zur Übersicht EAm 15. November 1956 findet in New York eine spektakuläre Filmpremiere statt: Zum ersten Mal ist der junge King of Rock'n'Roll auf der Leinwand zu sehen: Elvis Presley gibt sein Schauspieldebüt in dem Western "Love Me Tender". Der von 20th Century Fox gedrehte Film handelt von den berüchtigten Reno-Brüdern, die aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg zurückkehren. Vance Reno freut sich besonders auf die Heimkehr, er will seine geliebte Cathy vor den Traualtar führen. Doch Cathy glaubt, dass Vance im Krieg gefallen ist. Deshalb heiratet sie den daheimgebliebenen jüngsten Reno-Bruder namens Clint, gespielt von Elvis Presley, der am Ende des Films erschossen wird. Es folgt die Trauerfeier, und in einer Rückblende ist Elvis alias Clint zu sehen, der der hübschen Cathy und seiner im Schaukelstuhl sitzenden Mutter "Love Me Tender" singt.
Lied aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges
Bei "Love Me Tender" handelt es sich um ein altes amerikanisches Volkslied aus dem Jahr 1861 - aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, in der auch der Film spielt. Im Original heißt das Lied "Aura Lee" und handelt von einem Mädchen mit goldig schimmerndem Haar. Das Lied hat für den Film einen neuen, zeitgemäßen Text bekommen, mit dem Nebeneffekt, dass Elvis als einer der Autoren noch ein paar Dollar extra verdient. So wurde aus "Aura Lee" "Love Me Tender" – "Lieb' mich zärtlich".
Sensationeller Verkauf von "Love Me Tender"
Bereits zwei Monate vor der Filmpremiere stellt Elvis das Lied im Fernsehen vor, in der beliebten Ed-Sullivan-Show. Ein Auftritt mit Folgen: Am nächsten Tag gehen 800.000 Vorbestellungen bei der Plattenfirma ein. Insgesamt werden in der Folgezeit drei Millionen Singles verkauft - sensationelle Zahlen, damals wie heute. Dieser Erfolg wirkt sich auch auf den Kinofilm aus. Der Western wird kurzerhand von der Produktionsfirma umbenannt, von "Die Reno-Brüder" zu "Love Me Tender".
Die deutsche Kinofassung, in der Elvis Presley übrigens von Harald Juhnke synchronisiert wird, bekommt einen weniger romantischen Titel: "Pulverdampf und heiße Lieder".